Nordschweiz Zahl der Weiler soll im Aargauer Richtplan auf 95 reduziert werden

roch, sda

21.4.2023 - 11:14

Der Weiler Schlatt auf der Grenze zwischen Gansingen AG und Sulz/Laufenburg AG soll im Richtplan weiterhin als Weiler gelten, obwohl er die Zahl von fünf Wohnhäusern nicht erreicht. (Screenshot Luftaufnahme)
Der Weiler Schlatt auf der Grenze zwischen Gansingen AG und Sulz/Laufenburg AG soll im Richtplan weiterhin als Weiler gelten, obwohl er die Zahl von fünf Wohnhäusern nicht erreicht. (Screenshot Luftaufnahme)
Keystone

Weil sie den Kriterien des Raumplanungsgesetzes nicht entsprechen, sollen 10 der 105 Kleinsiedlungen im Kanton Aargau nicht mehr als Weiler gelten. Den Status von 5 weiteren Weilern will der Kanton beibehalten. Sie erfüllten die Vorgaben weitgehend.

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Wie das nationale Raumplanungsgesetz es verlangt, bringt der Kanton Aargau derzeit den Richtplan aus dem Jahr 2011 auf den neusten Stand. Nach einem Mitwirkungsverfahren hat der Regierungsrat ein erstes Paket an Kapiteln aktualisiert und legt diese nun dem Grossen Rat zum Beschluss vor.

Die bisherigen 105 Weiler seien «nach Massgabe der aktuellen Kriterien des Bundes» überprüft worden, schreibt der Regierungsrat in seiner am Freitag veröffentlichten Botschaft an den Grossen Rat.

Kriterien sind eine historisch gewachsene Siedlung mit geschlossenem Siedlungsbild, eine ausreichende Erschliessung, die räumliche Zäsur zur nächsten Siedlung sowie mindestens 5 Wohnbauten. Zudem gibt der Bund vor, dass der Weilerzonenperimeter eng um die bestehenden Bauten gelegt wird und keine Flächen für Neubauten vorhanden sein dürfen.

Holderstock, Uechmorgen, Chröschhof

Die Fachleute des Kantons kamen zum Schluss, dass insgesamt zehn Weiler in drei Gemeinden diese Vorgaben unvollständig erfüllen und daher nicht mehr als Weiler gelten sollen. Besonders betroffen ist die Gemeinde Schmiedrued mit den acht bisherigen Weilern Charre, Chröschhof, I de Schür, Nütziweid, Rechterzelg, Schweikhof, Steinig und Winkel. Ausserdem Uechmorgen (Wislikofen/Zurzach) sowie Holderstock (Sins).

Die weiteren 95 Weiler in 41 Gemeinden sind aus Sicht des Kantons im Richtplan festzusetzen, darunter auch jene 5, welche das Kriterium von mindestens 5 Wohnbauten nicht erfüllen. Es handelt sich dabei um Eichholz und Herrenberg (Gemeinde Bergdietikon), Oberhard (Birmenstorf), Isenbergschwil (Geltwil) sowie Schlatt (Gansingen und Laufenburg). Auch die betroffenen Gemeinden haben sich im Mitwirkungsverfahren für die Beibehaltung ausgesprochen.

Im ersten Paket der Aktualisierung des Richtplans, über das der Grosse Rat entschieden wird, geht es ausserdem um die Einführung einer Arbeitszonenbewirtschaftung. Anpassungen gibt es weiter in den Bereichen Störfälle, Landwirtschaft, Mobilität und Energie. Ein zweites Aktualisierungspaket folgt später.