Ausgrenzung ist auch im Kanton St. Gallen für viele Menschen Alltag: 2019 hat sich die Zahl der Ratsuchenden bei der Beratungsstelle gegen Rassismus und Diskriminierung verdoppelt. Die kantonale Integrationsförderung rückt das Thema mit den Aktionstagen gegen Rassismus in den Fokus.
Die Relevanz des Themas widerspiegelt auch der jüngste Jahresbericht der HEKS-Beratungsstelle. Er zeigt auf, dass bereits früher Betroffene aufgrund neuer Diskriminierungsprobleme wieder auf Beratung angewiesen waren, wie die St. Galler Staatskanzlei am Freitag mitteilte. Die höhere Anzahl an Ratsuchenden – Anstieg von 21 auf 42 in einem Jahr – könne auch mit der zunehmenden Bekanntheit der Beratungsstelle zusammenhängen.
Weil Diskriminierung den gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährdet, wird die kantonale Integrationsförderung aktiv und lanciert zum dritten Mal die Aktionstage gegen Rassismus. Dies mit dem Ziel, ein Bewusstsein für ungleiche und herabwürdigende Einstellungen und Verhaltensweisen zu schaffen und neue Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Gleichzeitig soll mit den Aktionstagen der Dialog in der Bevölkerung gefördert werden.
Vom 13. bis 22. März werden Rassismus und Diskriminierung kantonsweit thematisiert. Rund vierzig Veranstaltungen machen darauf aufmerksam, dass ein gutes Miteinander möglich ist, heisst es in der Mitteilung. Betroffene kommen zu Wort, und althergebrachte, oft unbewusste Mechanismen von Diskriminierung werden untersucht. Theater-, Musik- und Kinovorstellungen, Lesungen, Gesprächsrunden, Schulprojekte, Sportanlässe und ein rassismus-kritischer Stadtrundgang zeichnen das diesjährige Programm aus.
www.gegenrassismus.sg.ch
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