Grenz-Geschichte«An die Grenze kommen» – Doppel-Ausstellung in Kreuzlingen
ny, sda
26.5.2021 - 16:14
«An die Grenze kommen» – eine Doppel-Ausstellung erinnert an die Grenzschliessungen zwischen Kreuzlingen und Konstanz während des Zweiten Weltkriegs und während der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020. Unter anderem wird am See ein 15 Meter langes Stück des doppelten Corona-Grenzzauns wieder aufgestellt.
Keystone-SDA, ny, sda
26.05.2021, 16:14
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Die Ausstellung wird von der Stadt Kreuzlingen in Zusammenarbeit mit der Stadt Kreuzlingen realisiert und dauert vom 28. Mai bis zum 29. August. Der erste Teil am Zollplatz Kreuzlinger Tor besteht aus 16 Informationsstelen und trägt den Titel «Als die Grenze geschlossen war – Kreuzlingen und Konstanz im Zweiten Weltkrieg».
Damals dauerte die Abriegelung der Grenze zwischen den beiden Nachbarstädten am Bodensee sechs Jahre. Der 2,5 Meter hohe «Judenzaun» sollte jüdische Flüchtlinge daran hindern, sich vor den Nazis in die Schweiz zu retten. Nach dem Krieg blieb ein Zaun bis ins Jahr 2006 bestehen.
Danach kam es zu einem Boom zwischen den Nachbarstädten, wie sich der Historiker und frühere Kreuzlinger Stadtpräsident Josef Bieri im vergangenen Sommer erinnerte. Am 16. März 2020 schloss Deutschland die Grenze wegen der Corona-Pandemie erneut. Zwei Wochen später zogen die Schweizer Behörden einen zweiten Zaun im Abstand von zwei Metern hoch.
Starke Verbundenheit
Es hätten sich zu viele Personen an der Grenze versammelt, dies sei ein zu grosses Gesundheitsrisiko, begründete der regionale Führungsstab den doppelten Zaun. Es kam zu herzzerreissenden Szenen: Liebespaare, getrennte Familien, Freunde und Kollegen trafen sich am Zaun.
Der Doppelzaun wurde zum Symbol für die Abriegelung der Grenze, aber auch für die starke Verbundenheit zwischen Kreuzlingen und Konstanz. Am 4. Juni soll als zweiter Teil der neuen Ausstellung ein 15 Meter langes Stück des Corona-Grenzzauns an der Kunstgrenze am See aufgestellt werden.
Die Stadt Kreuzlingen hatte die Ausstellung «An die Grenze kommen» am Zollplatz schon vor einem Jahr geplant. Wegen der Pandemie musste sie verschoben werden. Durch die Corona-Grenzschliessung erhielt das Thema eine unerwartete neue Aktualität. Impuls genug, um die Ausstellung um einen zweiten, aktuellen Teil zu ergänzen.
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