St. Galler Regierung Banker Mächler übernimmt Finanzen, Arzt Damann die Gesundheit

Überraschende Departementsverteilung in der neuen St. Galler Regierung: Bauchef Marc Mächler (FDP) wechselt ins Finanzdepartement. Mächlers bisheriges Ressort geht an die neue Regierungsrätin Susanne Hartmann (CVP). Das viel diskutierte Gesundheitsdepartement übernimmt der bisherige CVP-Regierungsrat Bruno Damann.

Die Zuteilung der Departemente dauerte am Dienstag rund eine Stunde länger als geplant. Stefan Kölliker (SVP) verkündete als amtsältester Regierungsrat die Zusammensetzung der St. Galler Regierung für die kommenden vier Jahre. Kölliker selbst behält auch in seiner vierten Amtsdauer das Bildungsdepartement. Auch Sicherheits- und Justizdirektor Fredy Fässler (SP) bleibt seinem Departement treu.

Bauchef Marc Mächler (FDP) und Volkswirtschaftsdirektor Bruno Damann (CVP) wechseln in ein anderes Departement. Die Gründe wurden von den Regierungsmitgliedern nicht kommentiert. Es fällt aber auf, dass die neuen Departemente zu den früheren Tätigkeiten der beiden Regierungsräte passen: Mächler arbeitete als Banker, Damann war Facharzt für Allgemeinmedizin.

Der 63-jährige Damann übernimmt das Gesundheitsdepartement Anfang Juni von Heidi Hanselmann (SP). Die Diskussionen über die Spitalschliessungen und die Corona-Pandemie dominieren das politische Geschehen im Kanton St. Gallen.

Mit der neuen Aufgabenverteilung geht das Schlüsseldepartement Finanzen von der CVP an die FDP über. Das Coronavirus trifft auch die St. Galler Wirtschaft hart und Marc Mächler wird sich schnell mit dem St. Galler Corona-Hilfspaket vertraut machen müssen.

Bucher wird Kulturchefin

Bei der konstituierenden Sitzung waren am Dienstag erstmals auch die drei neuen Regierungsmitglieder dabei: Die Wiler Stadtpräsidentin Susanne Hartmann (CVP) wird neue Bauchefin. Beat Tinner (FDP), bisher Gemeindepräsident von Wartau, übernimmt das Volkswirtschaftsdepartement. Laura Bucher, Juristin am Bundesverwaltungsgericht, wird dem Departement des Innern vorstehen. Das ist unter anderem für Soziales und für die Kultur zuständig.

Bei den Gesamterneuerungswahlen waren Gesundheitschefin Heidi Hanselmann (SP), Finanzchef Benedikt Würth (CVP) und Kulturchef Martin Klöti (FDP) nicht mehr angetreten. Im ersten Wahlgang vom 8. März schaffte Susanne Hartmann (CVP) den Sprung in die Exekutive. Beat Tinner (FDP) und Laura Bucher (SP) setzten sich im zweiten Wahlgang vom 19. April gegen Michael Götte (SVP) durch.