Ausbildung Bündner Spitalpersonal wird mit Videobrille geschult

mafr, sda

2.11.2023 - 09:32

Mit dieser Videobrille, auch VR-Brille genannt, kann künftig das Pflegepersonal des Kantonsspitals Graubünden geschult werden.
Mit dieser Videobrille, auch VR-Brille genannt, kann künftig das Pflegepersonal des Kantonsspitals Graubünden geschult werden.
Bild: Keystone

Das Kantonsspital Graubünden (KSGR) plant in einem Digitalprojekt, das Pflegepersonal künftig mit einer «Videobrille» zu schulen. Davon erhoffen sich die Verantwortlichen eine Entlastung des Fachpersonals und eine Qualitätssteigerung.

Keystone-SDA, mafr, sda

Bei dem Projekt «Entlastung und Qualitätssicherung der Pflege mittels Virtualisierung von Schulungsinhalten» werden die zu schulenden Inhalte durch ein Unternehmen virtualisiert. Das Pflegepersonal kann dann mithilfe einer «Videobrille» an einem virtuellen Patientenbett arbeiten.

Die Inhalte seien interaktiv gestaltet, hiess es in einer Mitteilung des Kantons Graubünden am Donnerstag. So müssten die Mitarbeitenden «aktiv mitdenken und entsprechende Hand- und Körperbewegungen verinnerlichen». An die Gesamtkosten von 4,74 Millionen Franken gewährt die Bündner Regierung einen Kantonsbeitrag von 1,84 Millionen Franken.

Kein Ersatz für Fachleute

Die virtuellen Schulungen im Pflegebereich seien jedoch kein Ersatz für Fachleute, hiess es beim KSGR auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Expertinnen und Experten würden die Schulungen überwachen.

Durch das Projekt sollen qualifizierte Fachpersonen lediglich von Schulungsaufgaben entlastet werden. Ausserdem würden durch die «Videobrillen» die Schulungen leichter in den Pflegealltag integriert und könnten an individuellen Zeiten bei geringer Auslastung durchgeführt werden.

Das Spital erhofft sich deutliche Effizienzsteigerungen sowie eine höhere Qualität der Pflegeversorgung und der Patientensicherheit. Durch die Arbeit am virtuellen Patienten seien allfällige Fehler nicht schwerwiegend.

Das Projekt soll Mitte 2024 starten. Nach einer halbjährigen Pilotphase werde das KSGR eine Auswertung vornehmen und die Technik danach in weiteren Gesundheitsinstitutionen im Kanton präsentieren.