Steuern Bündner Steuerbehörden: Mehr Anzeigen und mehr Geld offengelegt

SDA

10.1.2019 - 16:02

Im Kanton Graubünden haben letztes Jahr mehr Steuerpflichtige mehr unversteuertes Vermögen dem Fiskus gegenüber offengelegt. Dem Kanton, den Gemeinden und dem Bund fliessen durch die Selbstanzeigen Gelder in bislang unerreichter Höhe zu.

Seit 2010 können Steuerpflichtige den Behörden nachträglich Einkommen und Vermögen deklarieren, die vorher verschleiert worden sind. Dank dieser kleinen Steueramnestie können sich Steuerzahler einmal im Leben straflos selber anzeigen. Zusätzlich zu den ordentlichen Steuer müssen sie einzig Verzugszinsen zahlen, aber keine Strafsteuern.

Nun liegen auch die neusten Zahlen für den Kanton Graubünden vor. Dort gingen bei den Steuerbehörden letztes Jahr total 954 Selbstanzeigen ein, so viele wie noch nie und 75 mehr als im Vorjahr. Es wurde Vermögen offengelegt von bislang unerreichten 326 Millionen Franken. Zusätzlich deklariert wurden fast acht Millionen Franken Einkommen, ebenfalls so viel wie noch nie, wie die kantonale Steuerverwaltung am Donnerstag auf Anfrage von Keystone-SDA bekannt gab.

Der Kanton, die Gemeinden und der Bund nehmen dadurch 21 Millionen Franken nachträglich an Steuern ein. Davon gehen 8,2 Millionen Franken an den Kanton und 7,5 Millionen Franken an die Gemeinden.

Viele Bagatellfälle

Auffallend für 2018 ist die Rekordzahl der gemeldeten Bagatellfälle. Sie stieg von 305 im letzten Jahr auf aktuell 456. Bei diesen Bagatellfällen handle es sich um die Meldung von ausländischen Liegenschaften, die nicht deklariert wurden und nur zur Bestimmung des Steuersatzes massgebend sei, hiess es bei den Steuerbehörden. Vermögen und Ertrag aus diesen Liegenschaften seien im Ausland zu versteuern.

Seit der Inkraftsetzung der straflosen kleinen Steueramnestie sind im Kanton Graubünden eine Milliarde Franken Vermögen im Nachhinein angegeben worden sowie 26 Millionen Franken Einkommen. Der Kanton, die Gemeinden und der Bund kassierten dadurch gesamthaft 68 Millionen Franken an Steuern, 29 Millionen Franken davon gingen an den Kanton und 26 Millionen Franken an die Gemeinden. Die Basis dafür bildeten annähernd 3000 Selbstanzeigen seit 2010.

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