Stadtentwicklung Chur will nach innen wachsen und das Profil schärfen

uj, sda

7.2.2022 - 16:12

Das junge Quartier Chur West mit dessen bildprägenden Zwillingstürmen soll der urbane Gegenpol zum historischen Zentrum werden. (Archivbild)
Das junge Quartier Chur West mit dessen bildprägenden Zwillingstürmen soll der urbane Gegenpol zum historischen Zentrum werden. (Archivbild)
Keystone

Die Stadt Chur will in Zukunft nach innen wachsen, die beiden Zentren stärken und die verschiedenen Charaktere der Quartiere hervorheben. Das sind die Eckpfeiler des am Montag vorgestellten Stadtentwicklungskonzepts 2050.

Keystone-SDA, uj, sda

Das neue Konzept zeigt die Stossrichtungen für die räumliche Entwicklung der Stadt Chur in den nächsten 25 Jahren auf, wie die Stadt Chur mitteilte. Chur will sich demnach als urbaner Raum mit Zentrumsfunktion für Graubünden und als Stadt mit einer sehr hohen Lebensqualität positionieren. Aktuell beläuft sich die ständige Bevölkerung auf 37'000 Personen.

Dienstleistungen, Einkauf, Bildung, Kultur sollen in Zukunft auf die beiden Zentren der Stadt konzentriert werden, das eigentliche «Stadtzentrum mit Altstadt» sowie «Chur West». Ersteres soll als kleinräumiges, historisches Kulturerbe und Kulturzentrum mit Charme weiterentwickelt werden. Es soll Ort für das Kleingewerbe sein, den Tourismus und das Flanieren der Stadtbewohner, wie es im Konzept heisst.

Fast schon als Gegenpol wird das aufstrebende «Chur West» positioniert. Städtisch urban und fortschrittlich soll der vergleichsweise junge Stadtteil sein, mit viel Platz für ganze «Arbeitswelten» und den Detailhandel. Dabei soll aber die Aufenthaltsqualität nicht zu kurz kommen.

Die übrigen Quartiere sollen vor allem dem Wohnen dienen und Raum für soziale Interaktionen bieten. Handel und Gewerbe sollen auf die Grundversorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs fokussieren. Ortstypische Baustrukturen werden erhalten und gezielt weiterentwickelt.

Die ehemaligen Gemeinden Maladers und Haldenstein, die in den letzten beiden Jahren mit Chur fusionierten, sollen behutsam in die Stadt eingegliedert werden.

Auch Chur will verdichten

Verdichtung des städtischen Raumes ist auch in Chur das neue Gebot der Stunde. Weitere Bautätigkeiten und weiteres Wachstum sollen möglichst innerhalb des bereits besiedelten Stadtgebietes stattfinden. Die Siedlungsverdichtung soll unter der Prämisse einer hohen Wohn- und Lebensqualität erfolgen.

Am Siedlungsrand will die Stadt den Übergang zur Landschaft sorgfältig gestalten. Die Landschaft – Gewässer, Wald und andere Naturelemente – wird für die Naherholung aufgewertet und erlebbar gemacht. Die Mobilität fokussiert auf den öffentlichen Verkehr und den Langsamverkehr. Dank einem gut ausgebauten Velo- und Fusswegnetz soll es sich im Chur der Zukunft «problemlos ohne Auto» leben lassen.

Das Stadtentwicklungskonzept 2050 entstand unter einer breiten Mitwirkung von Privatpersonen, Gruppierungen und Organisationen. Es wurde von der Stadtregierung verabschiedet. Zudem bildet es das vom Kanton geforderte kommunale räumliche Leitbild.

Die konkrete Umsetzung erfolgt im Rahmen der Revisionen des Baugesetzes, des Zonenplans sowie des generellen Gestaltungs- und Erschliessungsplans.