TrockenheitGemeinden am Bodensee verbieten das Blumengiessen
SDA
3.8.2018 - 13:23
Das Trinkwasser wird knapp. Deshalb verbieten einzelne Gemeinden am Bodensee das Rasensprengen und Blumengiessen. Auch Bauern in der Region Altnau sind betroffen. Sie dürfen ihre Kulturen nur noch in Ausnahmefällen mit Trinkwasser bewässern.
Betroffen sind alle Gemeinden der Gruppenwasserversorgung Oberland, bestätigte deren Präsidentin, Fabienne Schnyder, einen Bericht in der "Thurgauer Zeitung" vom Freitag. Grund für die Massnahmen seien Kapazitätsengpässe. Ende Juli verbrauchten die angeschlossenen Betriebe und Haushalte 4800 Kubikmeter Wasser pro Tag, mehr als eineinhalb Mal soviel wie das Kontingent von 3000 Kubikmetern beträgt.
Das Wasser für die angeschlossenen Gemeinden Altnau, Güttingen und Langrickenbach kommt aus dem Bodensee und wird vom Seewasserwerk Kesswil sichergestellt. Da wegen der Trockenheit zu viel Wasser verbraucht wurde, konnten trotz maximaler Pumpleistung die Reservoirs nicht mehr gefüllt werden. Die Verantwortlichen des Seewasserwerks schlugen Alarm.
"Die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser hat absolute Priorität", sagte Schnyder, die auch Gemeindepräsidentin von Langrickenbach ist. Deshalb trafen sich die Verantwortlichen am Mittwoch zu einer Krisensitzung und ergriffen Massnahmen. Privathaushalten ist es verboten, Blumenbeete oder Rasenflächen zu bewässern, Swimmingpools zu füllen oder Autos zu waschen.
Das Verbot gilt mindestens zwei Wochen lang oder bis es wieder ausgiebig geregnet hat. Alle Haushalte wurden per Brief informiert. Zwar gäbe es die Möglichkeit, fehlbare Bewohner anzuzeigen. "Ich hoffe aber auf gesunden Menschenverstand und Sozialkontrolle", sagte Schnyder gegenüber Keystone-SDA.
Keine Bewilligung für neue Kulturen
Die Bauern im Versorgungsgebiet durften seit Mittwoch weder Wiesen noch Äcker noch Obstanlagen mit Leitungswasser bewässern. Einzig bereits angepflanzte Gemüse- oder Beerenkulturen durften noch bewässert werden. Neupflanzungen wurden nicht bewilligt.
Die Wasserknappheit trifft Bauern umso mehr, weil sie im milden Klima am Bodensee auf Gemüse-, Obst- und Beerenkulturen setzen und im Thurgau die Wasserentnahme aus kleineren Fliessgewässern bereits seit dem 13. Juli verboten ist. Einzige Alternative blieb das Wasser aus dem See, welches die Bauern am Kieshafen in Güttingen abpumpen durften.
Da die Massnahmen rasch wirkten und der Wasserverbrauch im Versorgungsgebiet zurückging, sei das Regime für die Landwirte am Freitag etwas gelockert worden. "Wir müssen von Tag zu Tag schauen, dass das Wasser für alle reicht und bleiben im Gespräch mit den Bauern", sagte Schnyder.
Wenn die Krise überstanden sei, müssten sich die Gemeinden im Versorgungsgebiet Gedanken über die Zukunft machen, zum Beispiel über ein höheres Bezugskontingent, was zu Mehrkosten führen werde. Zudem werde man sich überlegen, welche Alternativen es für die Bewässerung von Kulturen gebe.
Ausreichende Kapazität
Im Seewasserwerk Kesswil, einem mittelgrossen Werk, laufen die Pumpen zur Zeit auf Hochtouren. 12'000 Kubikmeter Wasser werden in 24 Stunden gefördert. In einem normalen Sommer seien es zwischen 7000 und 8000 Kubikmeter pro Tag, sagte Karl Spiess, Chef von Regio Energie Amriswil, welche das Seewasserwerk betreibt. Es sei das erste Mal, dass es Engpässen wie bei der Gruppenwasserversorgung Oberland komme.
Insgesamt habe das Pumpwerk genügend Kapazität und im Notfall könnte das Seewasserwerk Wasser beim Nachbarunternehmen in Romanshorn beziehen, sagte Spiess. Da man jedoch auch in Zukunft mit heissen und trockenen Sommern rechnen müsse, seien Massnahmen nötig, etwa der Bau einer neuen, grösseren Leitung.
Trinkwasser für fünf Millionen Menschen
Der Bodensee dient rund fünf Million Menschen in Deutschland, Österreich und der Schweiz als Trinkwasserspeicher. Das Wasser, welches täglich aus dem 48 Kubikkilometer fassenden See entnommen wird, fliesst in nur 30 Minuten nach, wie das Thurgauer Amt für Umwelt auf seiner Website informiert. Der Wasserstand in Romanshorn liegt derzeit bei 395,48 Metern über Meer, rund einen Meter tiefer als im langjährigen Durchschnitt.
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