Alterspflege Geriatrischen Klinik St. Gallen: Von der Rehaklinik zum Akutspital

SDA

3.4.2020 - 14:13

Nach knapp drei Jahren ist die Erweiterung und Sanierung der Geriatrischen Klinik St. Gallen beendet. Die Klinik ist ein schweizweit anerkanntes Zentrum der Akutgeriatrie.

Die Geriatrische Klinik bildet zusammen mit dem Alters- und Pflegeheim Bürgerspital und dem Seniorenwohnsitz Singenberg das Kompetenzzentrum Gesundheit und Alter der Ortsbürgergemeinde St. Gallen. Sie beschäftigt gut 500 Mitarbeitende, 320 davon in der Geriatrischen Klinik.

«Die Geriatrische Klinik St. Gallen hat sich als einziges Spital in der Schweiz ausschliesslich auf die Behandlung von meist mehrfach erkrankten älteren Personen spezialisiert», sagte Robert Etter, Direktor des Kompetenzzentrums, am Freitag bei einem Medienrundgang in der erweiterten Klinik. Sie figuriert auf der Spitalliste der Kantone St. Gallen und Appenzell Ausserrhoden.

Die Geriatrie habe sich stark gewandelt. Aus den einstigen Rehakliniken seien Akutspitäler geworden. Das oberste Ziel sei, die Patientinnen und Patienten nach der Behandlung in ihr gewohntes Umfeld zu entlassen. Das gelinge in vier von fünf Fällen.

Durchschnittlich 18 Tage in der Klinik

Das Gebäude der Geriatrischen Klinik wurde 1980 gebaut. Um den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten an Behandlung, Sicherheit und Hygiene zu genügen, den zunehmenden Bedarf an geriatrischen Leistungen zu decken und den Erfordernissen eines zeitgemässen Spitalbetriebs nachzukommen, musste die veraltete bauliche Infrastruktur saniert und der Betrieb erweitert werden, wie die Ortsbürgergemeinde St. Gallen schreibt.

«Akutgeriatrische Patientinnen und Patienten verbringen heute durchschnittlich 18 Tage in der Klinik», erklärte Etter. Eine Belegung der Zimmer mit bis zu fünf Patienten sei heute nicht mehr tragbar. Im neuen Nordtrakt finden sich ausschliesslich Ein- und Zweibett-Zimmer. Mehrbett-Zimmer machten durchaus Sinn, so Etter: «Vor allem demente Patienten fühlen sich mit anderen zusammen wohler.»

Nach der Sanierung stehen insgesamt 122 Betten zur Verfügung. Die Zimmer sind geräumig, hell und heimelig. Bei der Erneuerung sei auch viel Wert auf behindertengängige Nasszellen, Privatsphäre und angenehm gestaltete Aufenthaltsräume gelegt worden.

Die geriatrische Tagesklinik mit 20 Plätzen ist an fünf Tagen in der Woche geöffnet. In der Memory Clinic werden pro Jahr 215 Abklärungen und Beratungen gemacht. Nach dem Umbau verfügt die Klinik zudem über eine eigene Zahnarztpraxis.

Die Kosten für die Erweiterung und Sanierung der Geriatrischen Klinik St. Gallen belaufen sich auf rund 50 Millionen Franken. «Wir sind im Kosten- und im Zeitrahmen», sagte Arno Noger, Bürgerratspräsident und Verwaltungsratspräsident der Geriatrischen Klinik. Die am 18. April vorgesehene Eröffnungsfeier und der Tag der offenen Türe mussten wegen der Coronapandemie abgesagt werden.

Vom Kanton St. Gallen wurde ein Baubeitrag von 25 Millionen Franken ausgerichtet. Zusätzlich wurde ein kantonales Darlehen von 15 Millionen Franken gewährt. Die restlichen 10 Millionen Franken sind Eigenmittel der Klinik.

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