Drei Männer sind am Freitag am Landesgericht Feldkirch (Vorarlberg) wegen des Anbaus und Verkaufs von Cannabis zu hohen Gefängnisstrafen verurteilt worden. Das Trio soll Marihuana im grossen Stil erzeugt und weitergegeben haben.
Die beiden Hauptbeschuldigten erhielten unter anderem wegen Drogenhandels Haftstrafen von neun und achteinhalb Jahren. Ein Erntehelfer wurde zu drei Jahren Haft verurteilt. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.
Die drei Männer unterhielten in Vorarlberg von Sommer 2018 bis Juni 2020 drei Indoor-Plantagen in Lustenau, Nüziders (Bezirk Bludenz) und Dornbirn und betrieben einen regen Drogenhandel. 225 Kilogramm Marihuana sollen die 34, 31 und 44 Jahre alten Männer erzeugt haben, 147 Kilogramm sollen in den Verkauf gegangen sein, so die Anklage.
Der Wert der verkauften Drogen belief sich auf rund 560'000 Euro. Zudem zweigte das Trio für seine Kulturen Strom am Zählerkasten vorbei ab und verursachte dadurch einen Schaden von 37'000 Euro.
Während der 34-Jährige und der 31-Jährige, die als Drahtzieher gelten, mit der Organisation und dem Verkauf beschäftigt waren, wirkte der 44-Jährige in untergeordneter Form mit; er war etwa als Erntehelfer eingeteilt.
Helfer engagiert
Die beiden jüngeren Männer mieteten Häuser und engagierten Leute, die bereit waren, für eine günstige Miete nebenbei die Cannabis-Pflanzen zu betreuen. Halfen diese Mieter bei einer Ernte, erhielten sie pro Ernte nochmals 2000 Euro auf die Hand. Mehrerer dieser Erntehelfer mussten sich bereits vor Gericht verantworten.
Am Freitag gaben sich die Angeklagten eher wortkarg. Ihre Verteidiger betonten die bisherige Unbescholtenheit ihrer Mandanten. Diese hätten sich vollumfänglich geständig gezeigt, zudem sei Cannabis als Droge nicht mit Kokain oder Heroin zu vergleichen.
Der Staatsanwalt konterte, die Beweislage sei auch ohne die Geständnisse der Männer erdrückend gewesen, und wehrte sich gegen einen Verharmlosung von Cannabis. Marihuana gelte laut Fachleuten als Einstiegsdroge, vor allem für Jugendliche.
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