Graubünden Jägerin schiesst vor den Augen von Hotelgästen auf Murmeli

gbi

4.10.2019

Am Flüelapass ging es Murmeltieren an den Kragen. (Sybmolbild)
Am Flüelapass ging es Murmeltieren an den Kragen. (Sybmolbild)
Bild: Keystone

Ein Jagdvorfall auf dem Flüelapass lässt in Graubünden die Emotionen hochgehen: Vor den Augen der Gäste des Passhotels schoss eine Jägerin auf Murmeltiere. Die Wirte sind entsetzt.

Die Jagd polarisiert in Graubünden – und gibt entsprechend immer wieder zu reden. Erst im Mai versenkte das Stimmvolk eine Initiative, die die Abschaffung der Sonderjagd gefordert hatte. Davor hatten sich Gegner und Anhänger der Jagd über Monate hitzige Gefechte geliefert.

Nun sorgt ein Jagdvorfall auf dem Flüelapass zwischen Davos und dem Engadin für Aufsehen: Dort habe eine Jägerin am vergangenen Sonntag nahe dem Passhotel «Flüela Hospiz» auf eine Gruppe von Murmeltieren geschossen. Die Wirte zeigen sich in einem Facebook-Eintrag entsetzt: Die junge Frau habe erst auf einem Wanderweg stehend, «nur wenige Schritte vom Parkplatz weg», einen Schuss in Richtung Hang abgefeuert.

Einen zweiten Schuss habe sie später sogar in Richtung der anwesenden Leute abgefeuert. Die Sonnenterrasse des Hospiz sei zu diesem Zeitpunkt voll besetzt gewesen.



«Dieses Verhalten ist grob fahrlässig und eines Jägers nicht würdig!», heisst es in dem Facebook-Eintrag weiter. «Es müsste von Gesetzes wegen verboten werden, in einem gewissen Umkreis von bewohntem Gebiet und grösseren Menschenansammlungen nicht schiessen zu dürfen!», finden die Wirte.

Vorerst keine Folgen

Wie die «Südostschweiz» berichtet, war die Wildhut wegen besagtem Vorfall am Sonntag am Flüelapass präsent. Aufgrund der Situation vor Ort habe jedoch keine Gefährdung Dritter festgestellt werden können, erklärte die Kantonspolizei Graubünden der Zeitung. Und da weder bei der Polizei noch beim kantonalen Amt für Jagd und Fischerei Anzeige eingegangen sei, werde auch nichts weiter unternommen.

Ein ähnlicher Fall hatte gemäss «Südostschweiz» wenige Tage zuvor in Chur zu reden gegeben: Dort hatte ein Jäger von einem Trottoir aus zwei Rehe in den Rebbergen geschossen. In diesem Fall ermittle die Kantonspolizei Graubünden.


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