OstschweizKanton St. Gallen kündigt Massnahmen gegen Lehrkräftemangel an
ka, sda
5.4.2023 - 10:11
Der Kanton St. Gallen wird ab dem kommenden Schuljahr verschiedene Massnahmen gegen den Lehrkräftemangel umsetzen. Dabei geht es um Lohnanpassungen für Lehrpersonen ohne Diplom sowie um zusätzliche Studiengänge für Quereinsteigende.
Keystone-SDA, ka, sda
05.04.2023, 10:11
05.04.2023, 11:14
SDA
Regierung, Bildungsrat und Pädagogische Hochschule St. Gallen (PHSG) haben zusammen verschiedene Lösungen für den Lehrkräftemangel erarbeitet. Die Situation sei immer noch sehr angespannt, sagte Bildungschef Stefan Kölliker (SVP) am Mittwoch. Ende März waren im Kanton St. Gallen in der Volksschule 221 Stellen ausgeschrieben.
Erste Gegenmassnahmen sollen nun auf das kommende Schuljahr hin umgesetzt werden, weitere werden später folgen. Bereits beschlossen sind Lohnanpassungen. Dabei geht es um die Gehälter von Lehrpersonen ohne Diplom. Diese verdienen bisher 75 Prozent des Gehalts einer diplomierten Lehrkraft. «Wir liegen deutlich tiefer als andere Kantone», so Kölliker.
Diese Differenz wird nun verringert. Neu werden die Löhne der unausgebildeten Lehrerinnen und Lehrer auf 85 Prozent eines regulären Gehalts erhöht. Damit soll die Attraktivität für Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger erhöht werden. Die Monatslöhne dieser Gruppe von Lehrpersonen steigen damit je nach Schulstufe und Dienstjahr um brutto 600 bis 1000 Franken an.
Neue Studiengänge
Als weitere Massnahme erhöht die PHSG die Flexibilität. Ab sofort akzeptiert sie die Abwesenheit von Studierenden, wenn diese in einer Schule für eine Stellvertretung engagiert werden.
Auf das Herbstsemester 2024 startet an der PHSG ein «Programm für Quereinsteigende», mit dem bestehende Ausbildungsvarianten wie die berufsbegleitenden Lehrgänge ergänzt werden. Geplant sind zwei neue Studiengänge für die Stufen Kindergarten und Primarschule sowie die Sekundarstufe I.
Das Angebot richtet sich an Interessierte über 30 Jahre mit einem Hochschulabschluss oder einer gleichwertiger Ausbildung, die bereits Berufserfahrung vorweisen können. Ihnen werden die Vorleistungen im Umfang von einem Studienjahr anerkannt. Bereits ab dem zweiten Jahr werden sie in Teilzeit an einer Schule arbeiten.
Mit dem Lehrkräftemängel hat sich zudem eine vom Bildungsrat eingesetzte Arbeitsgruppe beschäftigt, in der unter anderem auch die Schulgemeinden vertreten sind. Ihre Aufgabe ist die Entwicklung von mittel- oder längerfristigen Massnahmen. Der Bericht dazu soll im Mai vorliegen.
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