GesundheitswesenKantonsspital Graubünden kämpft sich nach Pandemie zurück
mafr, sda
21.4.2022 - 15:01
Nach einem pandemiebedingten Minus von 1,3 Millionen Franken im Jahr 2020 hat sich das Kantonsspital Graubünden (KSGR) 2021 wieder zurückgekämpft und einen kleinen Gewinn von 9,6 Millionen Franken erwirtschaftet. Einen Rekord verzeichnete das Spital bei den Fallzahlen. Im kommenden Jahr beschäftigt vor allem die Übernahme des Spitals Walenstadt.
mafr, sda
21.04.2022, 15:01
21.04.2022, 16:33
SDA
Die Pandemie hinterliess deutliche Spuren im Spital. Ambulante Fälle stiegen 2021 um über 51 Prozent auf rund 139'000 Fälle an. Fast 50'000 davon seien aber auf das Covid-Testcenter zurückzuführen, sagte CEO Hugo Keune am Donnerstag vor den Medien in Chur.
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 477 Covid-Patientinnen und Patienten im KSGR behandelt, 79 davon auf der Intensivstation. «Alle Covid-Fälle zusammengezählt würden etwa 15 Jahre lang ein Bett besetzen», sagte Keune.
Wirtschaftlich sei man nun aber wieder auf dem Niveau von vor der Pandemie. Der Betriebsertrag lag mit 412 Millionen Franken deutlich über dem des Vorjahres mit 366 Millionen Franken. Vergleiche man den Gewinn von 2019 mit 27,2 Millionen mit dem jetzigen von 9,6 Millionen Franken, so glätte es das Tief von 2020 etwas, sagte Stiftungspräsident Martin Schmid.
Spitalübernahme und Ausbau
Die Coronapandemie sei nun mit den sinkenden Fallzahlen immer mehr in den Hintergrund geraten. Man wolle künftig wieder flexibler sein, schliesslich seien auch andere Behandlungen und Bereiche des KSGR wichtig, so Schmid im Gespräch mit Keystone-SDA.
Ein wichtiges Projekt ist die Übernahme des Spitals Walenstadt. Vorausgesetzt der Kantonsrat des Kantons St. Gallen stimmt dem Vorhaben zu, betreibt das KSGR den Standort im Sarganserland ab dem 1. Januar 2023. Aktuell arbeiten in Walenstadt rund 200 Angestellte. Keune möchte nach der Übernahme 155 Vollzeitstellen in Walenstadt anbieten. Schmid sprach im Anschluss von weiteren ungefähr 30 Mitarbeitenden aus Walenstadt, die die Möglichkeit erhalten sollen, am Standort Chur zu arbeiten.
In Walenstadt möchte das KSGR diagnostische, chirurgische und medizinische Leistungen für stationäre Behandlungen anbieten. Weiter soll es einen Notfall, ambulante Sprechstunden und Therapien geben.
Habe die Bevölkerung wieder Vertrauen ins Spital Walenstadt gefasst, sei vielleicht auch ein weiterer Ausbau möglich, so Schmid. Ziel sei es allerdings nicht, gewinnbringend zu wirtschaften. Am neuen Standort wolle man lediglich kostendeckende Leistungen anbieten.
Die Übernahme des Spitals Walenstadt ist jedoch nicht das einzige Grossprojekt des KSGR. Auch die Klinik Gut AG ist seit fünf Monaten eine Tochtergesellschaft.
Ausserdem wird am Standort Chur kräftig ausgebaut. 2021 nahm das Spital das neue Hauptgebäude in Betrieb. Bis Ende 2026 soll das zweite Gebäude folgen.
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