SolarstromKlimaverträglicher Strom vom Dach der Eishalle ausverkauft
gn, sda
1.4.2022 - 11:58
Die «St. Galler Solar Community» ist ausverkauft, teilte die Stadt St. Gallen am Freitag mit. Alle 3333 Solarmodule auf dem Dach der Eishalle Lerchenfeld haben einen Abnehmer oder eine Abnehmerin gefunden. Weitere Photovoltaikanlagen sollen für die Kunden verfügbar gemacht werden.
Keystone-SDA, gn, sda
01.04.2022, 11:58
SDA
Kundinnen und Kunden der St.Galler Stadtwerke (SGSW) können seit September 2019 für 300 Franken für eine Dauer von 20 Jahren eine von insgesamt 3333 Einheiten kaufen, die jährlich 100 Kilowattstunden Strom produziert.
Im Gegenzug erhalten sie klimaverträglichen Strom, ohne dass sie dafür eine eigene Photovoltaikanlage bauen, betreiben und unterhalten müssen. Der Strom reicht ungefähr, um 700 Stunden fernzusehen oder 100 Stunden die Haare zu föhnen.
Emotionalen Bezug schaffen
Es sei anspruchsvoll, die Bevölkerung dazu zu bewegen, auf Solarstrom umzustellen, sagt Peter Graf von den St. Galler Stadtwerken auf Anfrage von Keystone-SDA: «Wir haben mit der Eishalle bewusst eine Gebäude gewählt, zu dem die Bewohnerinnen und Bewohner einen emotionalen Bezug haben.»
Die Anlage auf dem Dach der Eishalle Lerchenfeld ist die erste, die lokalen Solarstrom an die «St. Galler Solar Community» liefert. Nach rund zweieinhalb Jahren sind alle Solarstrom-Einheiten verkauft. 1160 Kundinnen und Kunden der SGSW haben sich dazu entschieden, eine oder mehrere der insgesamt 3333 Einheiten zu erwerben.
Falls ein Kunde aus St. Gallen wegzieht, kaufen die SGSW die Einheit zurück. Bis wieder eine grössere Anzahl verfügbar ist, bleibt das Bestellportal deaktiviert. Längerfristig planen die Stadtwerke, neue Anlagen ins Portfolio der «St.Galler Solar Community» aufzunehmen. «Wir wollten zuerst alle Einheiten auf der Eishalle verkaufen», so Graf.
5000 Haushalte mit Solarstrom versorgt
Pro Jahr produziert die Anlage etwa 350'000 Kilowattstunden, was dem jährlichen Strombedarf von rund 90 durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalten entspricht.
Der Strom, der in der Stadt St. Gallen aus der Steckdose kommt, stammt immer häufiger aus Photovoltaikanlagen. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 20,7 Megawatt Peak Solarstrom produziert – von Privaten, der Industrie und der öffentlichen Hand. Damit können laut Graf rund 5000 Haushalte versorgt werden. 2011 waren es noch 1,4 Megawatt Peak.
Bis 2050 sollen in St. Gallen 150 Gigawattstunden Solarstrom produziert werden. Dafür ist eine Leistung von 120 Megawatt Peak nötig – so will es das Energiekonzept.
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