Schulgelder Kritik an zu tiefen Tarifen für Talentschulen im Kanton St. Gallen

SDA

11.12.2019 - 11:06

Die Tarife für die Talentschulen seien nicht kostendeckend, kritisiert die SP-Grüne-Fraktion des St. Galler Kantonsrats. Sie fordert die Regierung zum Handeln auf. Talentschulen für Sport, Musik oder Gestaltung gibt es in verschiedenen Gemeinden quer durch den Kanton.

Hintergrund der Kritik ist ein Streit der Stadt St. Gallen mit dem Kanton um die von der Regierung 2018 festgelegten Beträge für die Talentschulen. Diese können anderen Gemeinden verrechnet werden, die kein solches Angebot führen.

In den Talentschulen der Oberstufe werden Schülerinnen und Schüler mit besonderen sportlichen, musikalischen oder gestalterischen Fähigkeiten gefördert. Es gibt sie in verschiedenen Sparten etwa in Altstätten, Bad Ragaz, Heerbrugg, Wil, Rapperswil-Jona oder Wittenbach.

Beiträge nicht kostendeckend

Die Stadt St. Gallen hatte vorgerechnet: Für einen Talentschüler in der Sparte Sport aus einer anderen Gemeinde könne sie 11'000 Franken verlangen, für einen Jugendlichen, der die gleiche Klasse ohne Talentschulstatus besuche, seien es 21'500 Franken. Man habe es nicht hinnehmen wollen, dass die fehlenden 10'500 Franken den städtischen Steuerzahlenden belastet würden.

Die Stadt klagte gegen den Kanton bis vor Bundesgericht – und unterlag dort. Die Lausanner Richter hielten fest, dass es in der Kompetenz der Regierung liege, die Tarife für Talentschulen festzulegen. Dafür Elternbeiträge zu verlangen, wie es die Stadt St. Gallen gemacht habe, verstosse gegen die Verfassung.

In einem Communiqué vom Mittwoch fordern nun SP und Grüne die Regierung auf, das kantonale Recht anzupassen und die Tarife zu korrigieren. Diese müssten kostendeckend sein. Es könne nicht sein, dass die Bürgerinnen und Bürger aus Gemeinden mit Talentschulen die Differenz subventionieren müssten.

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