Flächennutzung Liechtenstein: Siedlungswachstum auf Kosten der Landwirtschaft

uj, sda

11.7.2022 - 17:12

Der Liechtensteiner Landtag (Parlament) im Baugerüst, aufgenommen im Oktober 2019. Die besiedelten Flächen im Fürstentum wachsen, wenn auch deutlich langsamer als vor 15 Jahren. (Archivbild)
Der Liechtensteiner Landtag (Parlament) im Baugerüst, aufgenommen im Oktober 2019. Die besiedelten Flächen im Fürstentum wachsen, wenn auch deutlich langsamer als vor 15 Jahren. (Archivbild)
Keystone

In Liechtenstein hat die besiedelte Fläche zwischen 1984 und 2019 um 45 Prozent zugenommen. Dennoch beanspruchen die Siedlungsflächen nur 11 Prozent des 160 Quadratkilometer kleinen Fürstentums. Das zeigt eine aktuelle Auswertung von Luftbildern.

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Bis 2008 wuchsen die Siedlungsflächen jedes Jahr um 18 Hektaren. Danach verlangsamte sich das Wachstum recht abrupt auf 13 Hektaren im Jahr und schliesslich auf noch 12 Hektaren.

Die Daten stammen aus der am Montag publizierten Arealstatistik Fürstentum Liechtenstein 1984 – 2019. Die Auswertung wurde im Auftrag der Liechtensteiner Regierung vom Schweizerischen Bundesamt für Statistik erstellt. Ausgewertet wurden Luftbildstreifen aus den Jahren 1984, 1996, 2002, 2008, 2014 und 2019.

Dabei zeigte sich, dass die Landwirtschaftsflächen in etwa den umgekehrt proportionalen Verlauf nahmen wie die Siedlungsflächen. In 35 Jahren gingen 11 Prozent des Kulturlandes verloren. Auch dieser Wandel fand zu Beginn des beobachteten Zeitraums am schnellsten statt und verlangsamte sich mit den Jahren deutlich.

Stabile Wälder, schwindende Gletscher

Mit einer Zunahme von 4 Prozent war die Veränderung von Wald und Gebüschwald klein. Diese sogenannten bestockten Flächen belegen mit 42 Prozent den grössten Anteil der Landesfläche, vor der Landwirtschaft mit 32 Prozent.

Um ungefähr 9 Prozent abgenommen hat die unproduktive Fläche und beträgt noch 14 Prozent der Landesfläche. Dabei gingen sowohl vegetationslose Flächen zurück als auch Flächen mit unproduktiver Vegetation. Gebüsch wurde zu Gebüschwald und zu Wald.

Dramatisch war die Veränderung bei den mit Eis und Schnee bedeckten Flächen. Gletscher und Firn schwanden in den 35 beobachteten Jahren um ganze 80 Prozent und bedecken noch eine Hektare.