Theater Literarische Mittagshäppchen aus dem Theater-Container

Bis zum 27. Juni liegt der Schiffscontainer des Theaters St. Gallen vor dem Stadthaus neben der Kathedrale vor Anker. Unter dem Titel «Reisen im Kopf» bieten Schauspielerinnen und Schauspieler jeweils mittags und nach Feierabend dem Publikum literarische Häppchen.

Der Himmel über der Altstadt ist wolkenverhangen, die Temperatur kühl. Trotzdem sitzen am Mittwochmittag an die 40 Personen vor dem Container und lauschen der Stimme von Anna Blumer. Die Schauspielerin liest einen Text von Max Küng, der vom Fliegen und von einer Reise per Schiff handelt. Aus dem Lautsprecher dröhnt ein Schiffshorn.

«Reisen im Kopf» heisst die Reihe von 20-minütigen Lesungen, zu denen das Theater jeweils von Dienstag- bis Freitagmittag, 12.30 Uhr sowie an drei Abenden pro Woche um 18 Uhr einlädt. Zum Sitzen stehen zwei Stapel mit knallgrünen Hockern bereit. Die meisten Zuhörer setzten sich auf die Mauer zum Klosterplatz.

Die Schauspielerin sitzt im Innern des Containers, hinter einer Glasfront, an einem weissen Tischchen. Als Kulissen dienen eine Weltkarte in Blau-Weiss und vier aufgehängte Globen. Ab und zu rollt ein Auto über das Kopfsteinpflaster, Passanten und Velofahrer nehmen im Vorbeigehen ein Auge voll Theater mit.

Der Lese-Container ist ein Teil des Sommerprogramms, mit dem sich das Theater St. Gallen nach dem Lockdown zurückmeldet, gut sichtbar mitten in der Altstadt, neben der Kathedrale. «Literatur von Abenteurerinnen, Urlaubern und Entdeckerinnen» erwartet das Publikum bei freiem Eintritt.