Lohndumping Mehr Kontrollen von Lohndumping im Kanton St. Gallen

SDA

23.5.2019 - 16:40

Die Tripartite Kommission des Kantons St.Gallen hat im vergangenen Jahr 550 Betriebe und 2024 Personen auf Lohndumping und Scheinselbständigkeit kontrolliert. In 33 Betrieben wurde Lohndumping aufgedeckt.

Das Amt für Wirtschaft und Arbeit des Kantons St. Gallen überprüfte im Auftrag der Tripartiten Kommission 550 in- und ausländische Betriebe (Vorjahr: 373 Betriebe) und 2024 Personen (Vorjahr: 1288 Personen) auf Lohndumping und Scheinselbständigkeit. Damit habe der Kanton die Leistungsvereinbarung mit dem Bund erfüllt, teilte die St. Galler Staatskanzlei am Donnerstag mit.

Ein Grossteil der Kontrollen betraf das Baunebengewerbe und das verarbeitende Gewerbe. Weil Branchen mit erhöhtem Risiko intensiver kontrolliert würden, widerspiegelten die Unterbietungsquoten von üblichen Löhnen nicht die Situation auf dem gesamten Arbeitsmarkt.

Lohnnachzahlungen

Die Lohnkontrollen ergaben bei 26 ausländischen Arbeitgebern Lohnunterbietungen. Mit 22 Arbeitgebern konnten die für diesen Fall vorgesehenen Verständigungsverfahren erfolgreich durchgeführt und abgeschlossen werden. Die übrigen seien noch pendent, sagte Claudia Ruf Bopp, Geschäftsführerin der Tripartiten Kommission, gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Bei den kontrollierten Schweizer Arbeitgebern resultierten bei elf Betrieben Lohnunterbietungen. Mit den erfolgreichen Verständigungsverfahren seien Lohnnachzahlungen oder Lohnerhöhungen für die Arbeitnehmenden erzielt worden. Die Arbeitgeber müssten diese Nachzahlungen belegen.

Falls es nicht zu einer Verständigung komme, habe der Kanton keine Handhabe für Sanktionen.

Lohndumping in der Altenpflege

Im Berichtsjahr 2018 hat die Kommission die Betagten- und Pflegeheime, die Detailhandelsbranche und die Kindertagesstätten als kantonale Fokusbranchen festgelegt. Die Untersuchungen in diesen Branchen hätten mitunter Lohnverstösse ergeben, die wegen ihres Ausmasses zu Einigungsverhandlungen mit den Arbeitgebern führten. Die meisten seien erfolgreich abgeschlossen worden, einige seien noch offen, heisst es im Communiqué.

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