Erneuerbare Energien Mobile Wasserstoff-Ladestation für E-Fahrzeuge im Test

gn, sda

16.9.2021 - 15:05

Ein Piktogramm symbolisiert den Ladevorgang eines Elektrofahrzeuges. (Symbolbild)
Ein Piktogramm symbolisiert den Ladevorgang eines Elektrofahrzeuges. (Symbolbild)
Keystone

In St. Gallen wird eine mobile Schnellladestation für Elektrofahrzeuge getestet. Der mit Wasserstoff betriebene Schnelllader soll dereinst auch bei Messen, Festivals oder Bergstationen zum Einsatz kommen.

16.9.2021 - 15:05

Im Juli 2020 eröffnete die Avia Osterwalder AG in St. Gallen die erste Wasserstoff-Tankstelle der Ostschweiz. Wasserstoff eignet sich, im Gegensatz zu Strom, gut zur Speicherung von Energie und kann entweder in mobilen Speichern oder, ähnlich wie Erdgas, über Pipelines transportiert werden.

Im kommenden Oktober nimmt Avia Osterwalder und die H2 Energy, Spezialist für erneuerbare Energien, den Testbetrieb für die nächste Anwendung von Wasserstoff auf: ein mobiler Schnelllader für Batterie-Elektrofahrzeuge.

Als erste Anwendung ermögliche der Prototyp das Schnellladen von Batterie-Elektroautos mit einer Ladeleistung bis 60 kW, wie es in der Mitteilung der beiden Unternehmen vom Donnerstag heisst. Die einjährige Testphase wird vom Projektpartner Empa mit einer Studie begleitet, die das Kombinationspotenzial von grünem Wasserstoff und zyklisch anfallender Solarenergie für die saubere Elektromobilität untersucht.

Anwendung bei Messen und Festivals

Der grosse Vorteil der neuen Ladeinfrastruktur könnte sein, dass sie mobil sei, sagte Christian Bach, Leiter Fahrzeugantriebssysteme bei der Empa, gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Energiesysteme der Zukunft müssten flexibel und bedarfsgerecht sein. Bach sieht die Anwendung allenfalls bei Messen, Festivals oder zur Ferienzeit bei den Portalen der Bergtunnels. Trotz hoher Ladeleistung werde das örtliche Stromnetz nicht belastet.

In der kommerziellen Anwendung soll der Generator, der mit grünem Wasserstoff betrieben wird, eine Ladeleistung von bis 150 kW pro Fahrzeug ermöglichen. Damit liessen sich Batterien von Elektroautos in acht bis zehn Minuten mit 100 Kilometer Reichweite versorgen, wie es weiter heisst. Parallel zur Testphase laufen die Entwicklungen für weitere Anwendungen des Systems.

gn, sda