Gesundheitswesen Präsident des Schaffhauser Spitalrats tritt nach Kritik zurück

leph, sda

2.7.2021 - 17:46

Der Spitalratspräsident der Spitäler Schaffhausen, Rolf Leutert, hat am Freitag seinen Rücktritt angekündigt.
Der Spitalratspräsident der Spitäler Schaffhausen, Rolf Leutert, hat am Freitag seinen Rücktritt angekündigt.
Bild: Keystone

Rolf Leutert, Spitalratspräsident der Spitäler Schaffhausen, hat am Freitag nach siebenjähriger Tätigkeit seinen Rücktritt per Ende August angekündigt. Im Kantonsrat gab es zuletzt Kritik, weil sich die Bezüge des Gremiums innerhalb eines Jahres praktisch verdoppelt haben. Grund dafür war offenbar ein Auftrag an eine Firma Leuterts.

Keystone-SDA, leph, sda

Der 63-jährige Leutert werde sich nach seinem Rücktritt als Spitalratspräsident vermehrt seinen anderen Aufgaben als Verwaltungs- und Stiftungsrat bei verschiedenen Unternehmen widmen können, heisst es in einer gemeinsamen Medienmitteilung der Spitäler Schaffhausen und des Schaffhauser Regierungsrats vom Freitagnachmittag.

Die Rücktrittserklärung erfolgte kurze Zeit, nachdem das für das Gesundheitswesen zuständige Departement des Innern am Freitag eine «Ergänzung» zum Geschäftsbericht 2020 der Spitäler Schaffhausen veröffentlicht hatte. Bei der Behandlung des Berichts im Kantonsrat im Juni wurde kritisiert, dass sich die für 2020 ausgewiesene Entschädigung zugunsten des Spitalrats im Vergleich zu 2019 fast verdoppelt habe.

Der Grund dafür liegt in einem Mandatsvertrag zwischen den Spitälern Schaffhausen und der Xelion GmbH, deren Inhaber Leutert ist. Diese stellte für 2020 Rechnung über rund 193'000 Franken im Zusammenhang mit der Projektleitung für den Neu- und Umbau des Kantonsspitals.

Verzögerungen verhindern

Der Vertrag sei 2019 geschlossen worden, um nach dem Rücktritt von Leuterts Vorgänger, der auch die Projektleitung für den Neubau innehatte, Verzögerungen zu vermeiden. Das Mandat hätte beendet werden sollen, sobald die Spitäler Schaffhausen einen neuen Projektleiter angestellt hätten. Die Stelle sei jedoch länger als geplant vakant geblieben, hiess es.

Der zuständige Regierungsrat, Walter Vogelsanger (SP), äussert in dem am Freitag veröffentlichten Dokument sein Bedauern darüber, dass die notwendige Transparenz diesbezüglich nicht gleich im Geschäftsbericht geschaffen worden sei.

Der Geschäftsbericht ist am kommenden Montag erneut an der Sitzung des Schaffhauser Kantonsrats traktandiert. Um die Suche nach einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger für Leutert kümmert sich laut der Mitteilung das Departement des Innern zusammen mit der Gesundheitskommission des Kantonsrats.