Für das erste Geschäftsjahr hat die Abraxas Informatik AG einen Verlust von 10,7 Mio. Franken bekanntgegeben. Die St. Galler Regierung informiert in der Antwort auf einen Vorstoss über die Probleme und die Folgen. Unter anderem gab es rund zwei Dutzend Kündigungen.
Der Zusammenschluss der ursprünglich aus den Ämtern für Informatik der Kantone St. Gallen und Zürich hervorgegangen Abraxas mit dem Verwaltungsrechenzentrum St. Gallen (VRSG) war auf 2018 vollzogen worden. Das Unternehmen ist vollständig im Besitz der öffentlichen Hand. Zu den Aktionären zählen die Kantone St. Gallen und Zürich, sowie zahlreiche Gemeinden.
Ende April hatte die Abraxas Informatik AG über ihr erstes Geschäftsjahr informiert, das mit einem Verlust von 10,7 Mio. Franken abschloss. Der Fusionsprozess gestalte sich anspruchsvoller als erwartet, hiess es damals in einer Medienmitteilung. Einige laufende Projekte im Steuerbereich hätten sich «nicht wunschgemäss» entwickelt.
Stellenabbau und Verunsicherung
Weitere Informationen finden sich in der Antwort der Regierung auf einen Vorstoss von SP-Kantonsrat Peter Hartmann. Das Ergebnis der Abraxas Informatik AG sei «wesentlich schlechter als geplant» ausgefallen, bestätigt die Regierung.
Die negativen Auswirkungen auf das finanzielle Ergebnis hätten Abraxas gezwungen, Massnahmen zu treffen. Gleichzeitig habe der Verwaltungsrat für 2019 ein ausgeglichenes Budget vorgegeben. «Dies hatte unter anderem zur Folge, dass im letzten Herbst rund zwei Dutzend Kündigungen ausgesprochen werden mussten», heisst es in der Antwort. Die Belegschaft habe mit Verunsicherung reagiert. In der Folge sei es zusätzlich zu ungeplanten Kündigungen durch Mitarbeitende gekommen.
Geschäftsleitung verkleinert
Dazu komme, dass nach dem Zusammenschluss der beiden Firmen «gewisse Schwierigkeiten» bei der Lieferfähigkeit und Stabilität verschiedener Services, aber auch bei der internen Zusammenarbeit im Unternehmen zu Tage getreten seien. Abraxas habe deshalb die Organisationsstruktur überdacht und konsolidiert. Die Zahl der Geschäftsleitungsmitglieder sei von sieben auf sechs reduziert worden.
2019 solle nun dazu dienen, die Integration der beiden Firmenkulturen weiter zu festigen und die betriebliche Situation zu stabilisieren. Abraxas arbeite mit Hochdruck daran, die Probleme bei der Entwicklung von Steuerapplikationen in den Griff zu bekommen. Ein weiterer Stellenabbau sei aus heutiger Sicht nicht geplant, so die Regierung.
Trotz der Probleme habe Abraxas das erste Geschäftsjahr als gesundes Unternehmen mit einer stabilen Bilanz abgeschlossen. Die Eigenkapitalquote liege bei guten 30,6 Prozent. Die Abraxas Informatik AG hat ihren Hauptsitz in St. Gallen und beschäftigte 2018 insgesamt 831 Personen.
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