Kommunale AbstimmungRorschach und Goldach stimmen über A1-Zubringer ab
SDA
29.10.2019 - 12:22
Wegweisende Abstimmung für die Region Rorschach: Am 17. November entscheiden die Stimmberechtigten von Goldach und Rorschach über das Vorprojekt für einen neuen A1-Zubringer Rorschach. Bei einem Nein zu den Vernehmlassungsbeschlüssen ist ein zusätzlicher Autobahnanschluss für eine weitere Generation vom Tisch.
Nach jahrelanger Planung gilt es ernst für den dritten Autobahnanschluss in der Region Rorschach. In zwei Wochen entscheiden die Stimmberechtigten in Rorschach und Goldach über den Vernehmlassungsbeschluss zum «Autobahnanschluss Plus» und die Kostenbeteiligung an einer neuen Kantonsstrasse zum See. Das Projekt soll den Verkehr in der staugeplagten Region entlasten.
Zwischen dem Autobahnanschluss Meggenhus/Mörschwil und der Ausfahrt Rheineck/Thal/Buriet liegen rund 11 Kilometer. Die Arbeitsplatzgebiete in Rorschach und Goldach sowie die Wohngebiete der ganzen Region seien damit wenig siedlungsverträglich an das übergeordnete Hochleistungsstrassennetz angebunden, heisst es im Gutachten zur Abstimmung.
Lösung gegen Staus
Der Autobahnanschluss sei die einzige Lösung gegen die täglichen Staus im Nadelöhr westlich von Goldach. Eine Riesenchance mit Mehrwert für alle, betonten Bund, Kanton und die Behörden der drei Gemeinden Goldach, Rorschach und Rorschacherberg.
Abzustimmen haben die gut 10'000 Stimmberechtigten von Goldach und Rorschach nicht direkt über den Autobahnanschluss, sondern über die neue Kantonsstrasse zum See. Für das Bauprojekt, das der Bewilligung des Kantonsrats unterliegt, brauche es nun die Zustimmung der Gemeinden.
Die Kosten sind von geschätzten 190 Millionen auf 315 Millionen Franken angestiegen; wovon 108 Millionen für den A1-Anschluss von Bund und Kanton finanziert werden. Für die Kantonsstrasse zum See sind Kosten von 166 Millionen berechnet. Hinzu kommen 40 Millionen für Begleitmassnahmen. Rorschach und Goldach sollen zusammen 7 Millionen leisten, Rorschacherberg hat bereits bis zu 2 Millionen zugesichert.
Gegner vermissen Alternativen
Gegen das Projekt regt sich Widerstand: Der Verein «Kein dritter Autobahnanschluss» ist der Meinung, dass ein weiterer Autobahnzubringer vor allem Nachteile mit sich bringe. Mit dem Projekt werde der Verkehr ins Zentrum geleitet. Zudem werde ein Naherholungsgebiet zerstört und es seien nie Alternativen geprüft worden.
Neben den Visualisierungen haben die Gegner ein Positionspapier durch einen Verkehrsexperten erstellen lassen. Dieser kommt zum Schluss, in der Region sei nicht die Verkehrsmenge das Problem, sondern die Tatsache, dass der Verkehr wegen den langen Barriere-Schliesszeiten nicht fliesse. Vorgeschlagen werden stattdessen Bahnunterführungen ergänzend mit flankierenden Massnahmen.
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