Mit der Offenlegung zweier Seitenbäche des Rotbachs bei Bühler AR will der Kanton den Hochwasserschutz verbessern und das Gebiet im Rälimoos ökologisch aufwerten. Insbesondere sollen die Lebensbedingungen für die Ansiedlung des gefährdeten Steinkrebses geschaffen werden.
gn, sda
07.07.2022, 09:31
SDA
Die Fliessgewässer im Gebiet Rälimoos sind zwischen Waldrand im Süden und Rotbach im Norden praktisch vollständig in Röhren unter die Erde verlegt. In den vergangenen Jahren kam es wiederholt zu Hochwasserschäden, weil die Rohre überlastet waren, wie die Ausserrhoder Kantonskanzlei am Donnerstag mitteilte.
Mit der geplanten Bachoffenlegung wird eine rund 400 Meter lange offene Wasserführung und damit eine vielfältige ökologische Verbindung vom Rotbach nach Süden bis zum Waldrand realisiert. Gleichzeitig wird die Hochwassersicherheit verbessert.
Weiher für Flusskrebse
Als zusätzliche Aufwertung des Gebietes wird ein etwa 100 Quadratmeter grosser Weiher erstellt. Bei der Gestaltung der neuen Bachläufe wird darauf geachtet, dass gute Voraussetzungen für eine Ansiedlung des gefährdeten Steinkrebses geschaffen werden.
Steinkrebse zählen auch im Appenzellerland zu den einheimischen Arten. Seit mehreren Jahrzehnten wird ein Rückgang der Flusskrebspopulationen verzeichnet. Gemäss Bundesgesetz über die Fischerei sorgen die Kantone dafür, dass die natürliche Artenvielfalt der Fische, Krebse und Fischnährtiere erhalten bleibt.
Das Departement Bau und Volkswirtschaft hat das Revitalisierungsprojekt und den Kredit von insgesamt 930'000 Franken genehmigt, wie es im Communiqué weiter hiess. Kanton und Bund übernehmen davon etwas über 670'000 Franken; Gemeinde und Dritte tragen die restlichen Kosten von knapp 260'000 Franken.
Die Bauausführung soll im August 2022 starten und im späteren Frühjahr 2023 abgeschlossen sein.
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