MigrationSt. Galler Regierung will keinen Bericht zu Saisonnier-Kindern
masn, sda
19.4.2024 - 14:33
Die St. Galler Regierung sieht die Aufarbeitung der Lage der Kinder von Saisonniers zunächst einmal als nationale Aufgabe an. Im Bild das St. Galler Regierungsgebäude.
Keystone
Die St. Galler Regierung will vorläufig keine historische Untersuchung zu Kindern von Saisonarbeitern im Kanton. Zuerst soll eine Aufarbeitung auf nationaler Ebene erfolgen. Ein Vorstoss mehrerer Kantonsratsmitglieder von SP, Grüne und GLP hatte die Situation der Saisonarbeiter nach dem zweiten Weltkrieg und ihrer Kinder als «prekär» bezeichnet und einen Bericht gefordert.
Keystone-SDA, masn, sda
19.04.2024, 14:33
SDA
Die St. Galler Regierung anerkennt in einer kürzlich veröffentlichten Stellungnahme auf ein Postulat die schwierige Lage der damaligen Saisonarbeiterinnen und Saisonarbeiter und deren Kinder. Zwar habe das Saisonnierstatut ab den 1930er Jahren vielen Menschen aus Ländern mit hoher Arbeitslosigkeit eine Arbeit in der Schweiz ermöglicht.
Gleichzeitig aber seien die ausländischen Arbeiterinnen und Arbeiter von gewissen Sozialleistungen und der Arbeitslosenversicherung ausgeschlossen gewesen, hielt die St. Galler Regierung fest. Zudem habe das Saisonnierstatut die Arbeitnehmenden gezwungen, die Schweiz nach wenigen Monaten wieder zu verlassen.
Sowohl im Postulat wie auch in der Stellungnahme der Regierung ist zu lesen, dass viele Kinder von Saisonniers illegal in der Schweiz gelebt haben. Gemäss dem Postulat gab es nämlich keinen Recht auf Familienzug. Seien die Behörden auf solche Kinder aufmerksam geworden, habe dies üblicherweise einen Landesverweis zur Folge, ist im Postulat weiter zu lesen.
Saisonnierstatut galt bis 2002
«Das Verstecktsein in engen Wohnungen und die Nichtteilnahme am Schulunterricht hatten für diese Kinder negative Folgen», schrieb die St. Galler Regierung. Trotzdem beantragt sie, nicht auf das Postulat einzutreten. Das Saisonnierstatut habe gesamtschweizerisch gegolten, so die Regierung. «Die Aufarbeitung dieses Kapitels der Schweizer Migrationsgeschichte müsste folglich auf Bundesebene erfolgen.»
Die Geschichte der aus dem Ausland stammenden Saisonarbeiterinnen und Saisonarbeiter sei ein «düsteres Kapitel der Schweizer Migrationspolitik», hatten SP-Kantonsrat Dario Sulzer und die Mitunterzeichnenden das Postulat begründet. Ebenfalls sei eine Wiedergutmachung zu prüfen.
Auch im Kanton St. Gallen hätten nach dem Zweiten Weltkrieg zehntausende ausländische Arbeiterinnen und Arbeiter gearbeitet. In den frühen 1970 Jahren seien es beispielsweise 30'000 Italienerinnen und Italiener gewesen, heisst es im Postulat. 2002 wurde das Saisonnierstatut abgeschafft.
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