Die Kriminalität hat im vergangenen Jahr im Kanton Thurgau erstmals seit 2013 wieder leicht zugenommen, liegt aber immer noch deutlich unter dem Niveau von 2013. Auf den Thurgauer Strassen gab es weniger Unfälle, aber mehr Schwerverletzte.
Kantonspolizei-Kommandant Jürg Zingg informierte am Montag in Frauenfeld über die Polizeistatistik. 9770 Straftaten registrierte die Polizei 2018, das sind 6 Prozent mehr als im Vorjahr. Leicht zugenommen haben unter anderem die Einbrüche. Knapp die Hälfte aller Delikte wurden aufgeklärt.
Im Vergleich zu 2013 sei die Kriminalität deutlich tiefer, obwohl die Thurgauer Bevölkerung um 7 Prozent gewachsen sei, erklärte Zingg. Die Anzahl Straftaten pro 1000 Einwohner nahm leicht zu auf 35,7. Damt liege der Thurgau aber unter dem landesweiten Schnitt von 51 Delikten pro 1000 Personen.
Mehr Schwerverletzte
Bei knapp 1300 Verkehrsunfällen (-5 Prozent) kamen im vergangenen Jahr sieben Personen ums Leben, eine weniger als im Vorjahr. Die Zahl der Schwerverletzten nahm aber gleichzeitig von 139 auf 184 zu.
Ende März wird die Kantonspolizei elf kleinere Posten im Thurgau schliessen, aus Gründen der Effizienz, wie Zingg sagte. Diese Polizistinnen und Polizisten sollen in Zukunft die Polizeipräsenz in allen Städten und Gemeinden verstärken.
Eine grosse Herausforderung sind laut dem Kommandanten die Cyber-Kriminalität und die zunehmende Digitalisierung der Gesellschaft. So seien in einem Fall fünf Mitarbeitende während sieben Monaten mit der Sichtung und Analyse von Daten beschäftigt gewesen. Diese Ressourcen fehlten dann an anderen Stellen.
Mehr Polizisten notwendig
Die laufende Reorganisation zeige, dass die Kantonspolizei in Zukunft mehr Personal brauche, stellte Zingg fest. Er wolle dazu der Chefin des Justiz- und Sicherheitsdepartements noch im Frühjahr einen Bericht übergeben. Es bestehe Handlungsbedarf, der Thurgau weise die niedrigste Polizeidichte aller Kantone auf.
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