Grossraubtiere Wolfswilderei und Bärenkot in Graubünden

mafr, sda

25.1.2024 - 10:59

Bei einer Bündner Wölfin wurden Hinweise auf Wilderei gefunden. Das kantonale Amt für Jagd und Fischerei erstattete Anzeige. (Archivbild)
Bei einer Bündner Wölfin wurden Hinweise auf Wilderei gefunden. Das kantonale Amt für Jagd und Fischerei erstattete Anzeige. (Archivbild)
Keystone

In Graubünden sind bei einer toten Wölfin Hinweise auf Wilderei gefunden worden. Ausserdem wurde Bärenkot und damit der einzige Bärennachweis im Jahr 2023 entdeckt. Weiter vermehrten sich die Bündner Luchse, wie aus dem am Donnerstag publizierten Quartalsbericht des kantonalen Amtes für Jagd und Fischerei (AJF) hervorging. Die Zahl der Wölfe blieb stabil.

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Die Leitwölfin des Calandarudels musste im August 2023 erlegt werden, weil sie in einem schlechten körperlichen Zustand war. Bei der anschliessenden pathologischen Untersuchung kamen aber nicht nur ein bösartiger Lungentumor, sondern auch zwei ältere Schussverletzungen zum Vorschein. Das AJF erstattete Anzeige wegen Wilderei.

Weiter fand eine Person im vergangenen Oktober in Zernez GR Bärenkot. Es handelt sich damit um den einzigen bestätigten Bärennachweis im Jahr 2023.

Gemäss dem Quartalsbericht reproduzierten sich die Luchse in Graubünden. Das AJF bestätigte Jungtiere in der Surselva, am Schamserberg, im Safiental und in der Region Hinterrhein. Ein stark hinkender Jungluchs musste im Dezember in Vals GR getötet werden. Er hatte zuvor einen Oberschenkelbruch erlitten.

Zahl der Wölfe stabil

Die Zahl der Wölfe in Graubünden veränderte sich 2023 im Vergleich zum Vorjahr kaum. Aus dem kantonalen Monitoring habe sich eine Schätzung von 91 Tieren ergeben, so das AJF. Rund 77 davon leben in den insgesamt 12 Rudeln. Die anderen sind alleine unterwegs. Weiter kamen 2023 rund 51 Welpen zur Welt.

Im vierten Quartal des vergangenen Jahres verunfallten zwei Tiere tödlich. Ein Jungwolf wurde bei Waltensburg von einem Auto erfasst. Ein weibliches Tier wurde zwischen Ardez und Scuol von einem Zug überfahren. 15 weitere Wölfe wurden bewilligt abgeschossen.

Zwischen Oktober und Dezember rissen die Raubtiere vier Nutztiere. Insgesamt fielen im letzten Jahr 267 Nutztiere den Wölfen zum Opfer, weitere 34 wurden verletzt. Im Dezember wurde in Medel ein Hund von einem Wolf getötet. Zuvor hielt eine Fotofalle den Wolf fest, der von zwei bellenden Hunden verfolgt wurde.