Die kontrollierte Absenkung des Sihlsees Anfang Juni hat den Pegel der Sihl später, dafür aber schneller ansteigen lassen als erwartet. Die falsche Prognose gefährdete Menschen und Tiere im Flussbett. Dies zeigt eine Auswertung des Tests.
Der Versuch vom 7. Juni habe gezeigt, dass die neuen Steuerungselemente funktionieren und der Abfluss aus dem Sihlsee wie gewünscht reguliert werden kann, teilte die Baudirektion des Kantons Zürich am Freitag mit.
Allerdings lagen die Verantwortlichen mit ihren Prognosen der Auswirkungen auf die Sihl in Zürich falsch: So stieg der Pegel der Sihl später, dafür schneller um rund 70 Zentimeter an.
Zwar war das Ufer vor dem Anstieg bereits zweimal abgeschritten und Personen weggewiesen worden. Als die Sihl dann aber anstieg, hatte es bereits wieder Menschen im Flussbett, wie Dominik Bonderer, Sprecher der Baudirektion, auf Anfrage sagte.
Schutz & Rettung warnte deshalb via Twitter vor dem Anstieg und die Stadtpolizei war mit einem grösseren Aufgebot vor Ort, um die Leute wegzuschicken. Der Einsatz von Schutz & Rettung und der Stadtpolizei sei angemessen und richtig gewesen, heisst es nun nach Auswertung des Tests.
Pegel steigt bei Gewitter
Grundsätzlich müsse die Bevölkerung aber immer beachten, dass die Sihl ein Wildfluss sei und der Wasserpegel bei Gewittern rasch und stark ansteigen könne. Entlang der Sihl stehen deshalb über 100 entsprechende Warnschilder.
Die SBB als Betreiberin des Etzel-Wasserkraftwerkes und die Zürcher Baudirektion testeten am 7. Juni eine verbesserte Steuerung des Sihlsees. Daher wurden kurzfristig rund 70 Kubikmeter Wasser pro Sekunde über die Staumauer abgelassen und in die Sihl geleitet.
Dies führte zu einem Sihl-Hochwasser im Kanton Zürich, wie es natürlicherweise mehrmals pro Jahr vorkommt.
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