Die AL ist die grosse Verliererin der Zürcher Stadtratswahlen: Sie hat ihren einzigen Sitz an die SP abtreten müssen. «Wir wollten im Stadtrat bleiben», sagte der unterlegene AL-Kandidat Walter Angst. Aber die SP habe den Sitz angegriffen.
In der Opposition sehe sich seine Partei im Gemeinderat nun aber nicht. Die AL wolle mit «konkreten Vorstössen» weiterhin ihren Teil beitragen. Sie sei immer ein «verlässlicher Bündnispartner» von rot-grün gewesen, sagte Angst. So habe seine Partei etwa bei den Klimazielen mit klaren Vorstellungen mitgearbeitet.
Die SP bezeichnete ihr Abschneiden bei den Stadtratswahlen als «Glanzresultat». Brander habe nicht nur den vierten Stadtratssitz für die SP zurückgeholt, sondern dabei auch die bürgerlichen Kandidierenden überholt. Das Resultat sei ein grosser Ansporn, sich weiterhin für sichere Velorouten, mehr bezahlbaren Wohnraum und einen wirksamen Klimaschutz einzusetzen, liess sich Brander in einer Mitteilung zitieren.
Der nicht gewählte Dominik Waser (Jahrgang 1998), Aktivist und Nachwuchshoffnung der Grünen, sieht sein Abschneiden als Auftrag an die Regierung, den Klimaschutz stärker voranzutreiben und junge Menschen mehr in die Politik einzubinden. «Ich hoffe, dass auch in anderen Städten Junge kandidieren», sagte er am Sonntag im Nachgang zu den Wahlen. Die junge Grünen bezeichneten sein Abschneiden als «Achtungserfolg».
FDP erfreut über Ergebnis
Die FDP zeigte sich über die Wiederwahl ihrer beiden Bisherigen, Filippo Leutenegger und Michael Baumer, «sehr erfreut». An deren Chancen habe die Partei immer geglaubt, auch wenn Umfragen «etwas anderes suggeriere wollten». Die FDP musste bei den Stadtratswahlen während der Stimmenauszählung zeitweise um ihren zweiten Sitz bangen.
Die GLP sieht die Wiederwahl ihres Stadtrates Andreas Hauri als Betätigung einer liberalen und ökologischen Politik. Er sei nun «sehr motiviert» das ambitionierte Umweltziel Netto-Null bis 2040 weiterzuführen, wird Hauri in einer Mitteilung zitiert.