Kommunale Wahlen Alle bisherigen Winterthurer Stadträte wiedergewählt

fn, sda

13.2.2022 - 04:31

Der bisherige Stadtrat ist auch der neue Stadtrat: Alle Stadtratsmitglieder und der Stadtpräsident Michael Künzle wurden wiedergewählt.
Der bisherige Stadtrat ist auch der neue Stadtrat: Alle Stadtratsmitglieder und der Stadtpräsident Michael Künzle wurden wiedergewählt.
Keystone

Keine Überraschung in Winterthur: Alle bisherigen Stadträtinnen und Stadträte sind am Sonntag wiedergewählt worden. Auch der langjährige Stadtpräsident Michael Künzle (Mitte) kann vier weitere Jahre anhängen. Er holte 21'799 Stimmen, das beste Resultat von allen.

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Künzle, der sich gerne als «bewährten Kapitän» bezeichnet, wurde zwar von Stadtrat Kaspar Bopp (SP) herausgefordert. Bopp hatte gegen Künzle jedoch keine Chance. Finanzvorstand Bopp wird somit weiterhin «normaler» Stadtrat bleiben. Er wurde mit 19'051 Stimmen wiedergewählt.

Ebenfalls vier Jahre anhängen können alle anderen Stadträtinnen und Stadträte. Katrin Cometta (GLP) holte 20'026 Stimmen, Stefan Fritschi (FDP) 20'138 Stimmen, Nicolas Galladé (SP) 19'132 Stimmen, Jürg Altwegg (Grüne) 19'028 Stimmen und Christa Meier (SP) 16'579 Stimmen.

Bauvorsteherin Meier war am ehesten Wackelkandidatin. Sie hatte als Bauvorsteherin flächendeckend Tempo 30 angekündigt – auch auf den Verbindungsstrassen – und damit für Widerstand gesorgt. Die Winterthurer Stadtregierung ist somit weiterhin rot-grün dominiert. Die von den Bürgerlichen angestrebte «bürgerliche Wende» blieb aus.

FDP kann Sitz nicht zurückholen

Die drei neuen Kandidierenden schafften den Sprung in den Stadtrat nicht. FDP-Kandidatin Romana Heuberger holte trotz engagiertem Wahlkampf nur 14'660 Stimmen. Damit erreichte sie zwar das absolute Mehr, schied aber als überzählig aus. Sie wollte eigentlich den FDP-Sitz zurückholen, den die Partei 2020 an die GLP verloren hatte.

Die beiden SVP-Kandidierenden Maria Wegelin und Thomas Wolf holten nur 8839 beziehungsweise 9578 Stimmen. Die beiden hatten das Ziel, gleich zwei Sitze zu holen, was jedoch von Anfang an ein aussichtsloses Unterfangen war. 2018 hatte die SVP ihren einzigen Sitz an die SP verloren.

SP und SVP verlieren im Parlament

Bei den Wahlen für das 60-köpfige Stadtparlament ist die SP die grösste Verliererin: Sie büsst 3 Sitze ein und hat noch deren 15. Federn lassen musste auch die SVP, die einen Sitz verliert und jetzt noch 9 Vertreterinnen und Vertreter im Parlament stellt.

Während die beiden Polparteien verlieren, gewinnen Grüne und Mitteparteien: Die Grünen legen 3 Sitze zu und haben neu 8. Die GLP gewinnt einen und hat neu 8 Sitze. Auch die FDP gewinnt einen Sitz und stellt nun 9 Vertreterinnen und Vertreter.

Die Mitte hat neu Fraktionsstärke

Zu den Gewinnern gehört überraschenderweise auch die Mitte, die einen Sitz zulegt und neu 4 Sitze hat. Unter ihrem bisherigen Namen CVP konnte die Partei in der reformiert geprägten Stadt nur wenige Erfolge feiern. Nun erreicht sie aber Fraktionsstärke.

Die EVP kann ihre 4 Sitze halten, die AL ihre 2, die EDU ihren einen Sitz. Die Piratenpartei hat keinen Sitz mehr. Der bisher einzige Pirat trat für die SVP an, wurde aber nicht mehr gewählt.

An den Mehrheitsverhältnissen werden diese Verschiebungen kaum etwas ändern. Wie bisher bleiben die Mitteparteien, darunter vor allem die GLP, das Zünglein an der Waage.