KantonsratAlle Zürcher Alters- und Pflegeheime müssen Sterbehilfe zulassen
leph, sda
23.5.2022 - 11:48
Alters- und Pflegeheime im Kanton Zürich müssen künftig ermöglichen, dass ihre Bewohnerinnen und Bewohner vor Ort Sterbehilfe in Anspruch nehmen können. Der Kantonsrat hat am Montag einem entsprechenden Vorstoss knapp zugestimmt. Das letzte Wort könnten die Stimmberechtigten haben.
Keystone-SDA, leph, sda
23.05.2022, 11:48
SDA
Der Kantonsrat hat am Montag der Vorlage zu einer parlamentarischen Initiative von SP, GLP und Grünen mit 92 zu 76 Stimmen knapp zugestimmt. Auch die AL unterstützte sie.
Klar dagegen positionierten sich EVP, SVP und EDU. Die Fraktionen von Mitte und FDP waren gespalten und beschlossen Stimmfreigabe.
Gemäss der Vorlage wird das Gesundheitsgesetz so geändert, dass Alters- und Pflegeheime dazu verpflichtet werden, ihren Bewohnerinnen und Bewohnern Sterbehilfe in deren Räumlichkeiten zu ermöglichen.
Befürworterinnen und Befürworter argumentierten unter anderem mit der Selbstbestimmung der Betroffenen. «Es nicht einzusehen, warum eine Person in dieser Frage vom Goodwill der Heimleitung abhängig sein soll», sagte Thomas Marthaler (SP, Zürich). Es sei belastend, wenn jemand sein vertrautes Umfeld noch einmal verlassen müsse, um Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen.
Gegner der Vorlage hingegen wollen den Entscheid, Sterbehilfe zuzulassen oder nicht, weiterhin den Heimen überlassen. Dies sei nötig, um Mitarbeitende und Bewohnende zu schützen. Für diese sei der begleitete Suizid eines Bewohners oft sehr belastend. Markus Schaaf (EVP, Zell) forderte «einen Schutzraum für Menschen, die nicht wollen, dass das um sie herum praktiziert wird.»
Regierungsrat will den Heimen die Wahl lassen
Der Regierungsrat stellte sich gegen die Vorlage, wie Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli (SVP) sagte. «Ich selber bin Mitglied der Sterbehilfsorganisation Exit», sagte sie. Aber sie sei dagegen, allen Alters- und Pflegeheimen per Gesetz vorzuschreiben, Sterbehilfe in ihrem Räumen zuzulassen. Dies sei auch gar nicht nötig, da eine Mehrheit der Heime diese sowieso zulassen würde.
Der Entscheid des Kantonsrats fiel nach einer Debatte, welche fast die ganze Morgensitzung lang dauerte. «Das Volk soll über diese Sache entscheiden», sagte Martin Hübscher (SVP, Wiesendangen). Die SVP werde ein Behördenreferendum gegen die Vorlage voraussichtlich unterstützten.
Falls ein Referendum zustande kommt, wird eine Volksabstimmung angesetzt. Andernfalls wird der Regierungsrat ein Datum für die Inkraftsetzung festlegen.
Street Parade Zürich: Eine der grössten Technopartys weltweit
Bei bestem Wetter haben in Zürich Hunderttausende mit grosser Ausgelassenheit eine der grössten Techno-Partys der Welt gefeiert. Ab dem frühen Samstagnachmittag zogen bei der Street Parade 28 Love Mobiles durch Schweizer die Banken-Metropole.
Bei der Ukraine-Friedenskonferenz in der Schweiz haben 83 Länder und Organisationen am Sonntag die gemeinsame Abschlusserklärung unterstützt. Österreich ist unter den zustimmenden Staaten, auch Deutschland und die USA.
Rund 100 pro-palästinensiche Studentinnen und Studenten haben am Donnerstagabend die Eingangshalle eines Universitätsgebäudes in Lausanne besetzt. Die Unileitung nahm Gespräche mit ihnen auf und sah zunächst von einer Räumung ab.
02.05.2024
Street Parade Zürich: Eine der grössten Technopartys weltweit