Die Zürcher Baudirektion bessert das Strassenprojekt "Uster West" nach. Sie verzichtet darauf, ein Urteil des Baurekursgerichtes weiterzuziehen, weil höhere Instanzen wohl identisch entscheiden würden. Dies ist ein Erfolg für die Naturschützer.
Strittig ist - grob zusammengefasst - die eigentliche Grösse des Naturschutzgebietes, entlang dessen die Umfahrungsstrasse "Uster West" gebaut werden soll. Umweltschützer kritisieren unter anderem, dass in den Plänen die Pufferzonen gar nicht festgesetzt sind.
Pufferzonen sind für ein Moorgebiet aber notwendig, um die Fläche vor Schadstoffen und zu viel Nährstoffen zu schützen. Das Baurekursgericht gab den Umweltschützern im November Recht und wies die Baudirektion an, über die Bücher zu gehen.
Weil die Baudirektion das Urteil akzeptiert, wie diese am Freitag mitteilte, wird sie nun das Gebiet im Südosten des Glattenrieds wegen der in der Zwischenzeit entstandenen Moorvegetation neu als Naturschutzzone definieren. Zudem werden Schadstoff-Pufferzonen durch ein Gutachten abgeklärt und gegebenenfalls eingeplant.
Ganzes Projekt in Frage gestellt
Was diese Anpassungen für das Strassenprojekt "Uster West" bedeuten, ist gemäss Angaben des Kantons noch unklar. Die Baudirektion wird in den nächsten Wochen die Auswirkungen auf das ganze Projekt prüfen. Der Regierungsrat wird dann im ersten Quartal 2019 entscheiden, ob das Projekt überhaupt fortgesetzt wird und wenn ja, in welcher Form.
Das Strassenprojekt "Uster West" ist eine fast endlose Geschichte. Bereits im Oktober 2012 bewilligte der Kantonsrat einen Kredit von 21 Millionen Franken. Gebaut werden soll damit eine 1150 Meter lange Strasse mit einer 470 Meter langen Brücke über die Bahngeleise. Ziel ist es, das Ustermer Stadtzentrum vom Durchgangsverkehr zu entlasten und Rückstaus an zwei Bahnübergängen zu vermeiden.
Wegen der Annahme der Kulturlandinitiative - und erster Rekurse - musste das Projekt schon zu einem früheren Zeitpunkt ein erstes Mal überarbeitet werden. Der Anschluss der Strasse wurde dabei verlegt, so dass das Naturschutzgebiet Werrikerriet noch etwas weiter umfahren würde - für die Naturschützer aber nicht weit genug.
Pro Natura Schweiz, Schweizer Vogelschutz/BirdLife Schweiz und WWF Schweiz gelangten ans Baurekursgericht des Kantons Zürich und verlangten eine erneute Überarbeitung der Pläne - mit Erfolg.
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