Öffentlicher Verkehr Bereits rund 8700 Kunden nutzen Check-In-Tickets des ZVV monatlich

SDA

28.5.2019 - 12:10

Bereits jedes fünfte ZVV-Ticket wird über die Check-in-Funktion gelöst: Passagiere können sich vor dem Einsteigen mit ihrem Smartphone ein- und nach dem Aussteigen wieder auschecken.
Bereits jedes fünfte ZVV-Ticket wird über die Check-in-Funktion gelöst: Passagiere können sich vor dem Einsteigen mit ihrem Smartphone ein- und nach dem Aussteigen wieder auschecken.
Source: KEYSTONE/WALTER BIERI

Bereits jedes fünfte Billett des Zürcher Verkehrsverbunds (ZVV) wird in der Ticket-App über die Check-in-Funktion gelöst. Insgesamt wurden seit der Einführung vor einem Jahr 300'000 solcher Tickets verkauft. 30'000 Fahrgäste haben sich für die Funktion registriert.

Das System der Check-In-Tickets funktioniert simpel: Die Passagiere checken sich vor der Fahrt mittels Fingerwisch auf ihrem Smartphone ein und nach dem Aussteigen wieder aus.

Abgerechnet wird am Folgetag um 5 Uhr. Bis dann kalkuliert die App bei mehreren Fahrten am gleichen Tag die beste Billett-Option – die Kunden sind so immer mit einem gültigen Ticket zum richtigen Preis unterwegs.

Der ZVV zieht nach einem Jahr eine positive Bilanz. Das Check-in-Ticket komme gut an, heisst es in einer Mitteilung vom Dienstag. Von den 30'000 registrierten Fahrgästen nutzten aktuell 8700 die Funktion mindestens einmal im Monat. Allein im März 2019 wurden rund 45'000 Check-in-Tickets verkauft.

Die Rückmeldungen seien überwiegend gut, schreibt der ZVV. Gelobt werde vor allem die Einfachheit der Funktion. Der Ticketverkauf verläuft denn auch sehr schnell und es ist kein Tarifwissen notwendig. Die Lösung entspreche dem Bedürfnis vieler Kunden nach einer unkomplizierten, digitalen Selbstbedienungsmöglichkeit.

Technische Hürden zu meistern

Neben der positiven Bewertung durch die Fahrgäste sind im ersten Jahr aber auch die Tücken des Systems zum Vorschein gekommen. Es gebe noch einige technische Hürden zu meistern, schreibt der ZVV.

Nebst Schwierigkeiten beim Ein- und Auschecken in Tiefbahnhöfen wegen des schlechten Empfangs tauchen hin und wieder auch Fehler bei der korrekten Routenerfassung auf. Teilweise bleibe auch die automatische Erinnerung beim Auschecken aus.

Nicht zuletzt stellt aber auch die Weiterentwicklung der Kontrollmechanismen gemäss ZVV eine Herausforderung dar. Denn dank der Check-In-Tickets wurde für Schwarzfahrer nämlich eine neue Form von Missbrauch geschaffen: Sie können sich nach einer Kontrolle zu früh auschecken und weiterfahren.

Der Markttest dauert noch bis Ende 2019 und ist mit dem schweizweiten Programm «ÖV-Ticket 2020» der ÖV-Branche abgestimmt. Die Erkenntnisse fliessen in die Entwicklung der national geltenden Standards für das automatische Ticketing ein. Im September will die Branche über das weitere Vorgehen entscheiden.

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