BevölkerungBevölkerung des Kantons Zürich wächst trotz Pandemie
uj, sda
9.2.2021 - 11:47
Die Bevölkerung des Kantons Zürich ist letztes Jahr trotz verminderter Mobilität aufgrund der Corona-Pandemie um 1 Prozent gewachsen. Ende 2020 zählte der Kanton Zürich 1’551’300 Einwohnerinnen und Einwohner, knapp 15'000 mehr als im 2019.
Die Wachstumsrate hat sich gegenüber dem Vorjahr spürbar abgeschwächt, liegt aber nur 0,2 Prozentpunkte unter dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre, wie die Direktion der Justiz und des Innern am Dienstag mitteilte.
Nur etwa ein Drittel des Bevölkerungswachstums ist durch einen Geburtenüberschuss bedingt. Hauptursache für das Wachstum ist nach wie vor die Zuwanderung aus dem Ausland.
Dieser erneute Wanderungsgewinn mit dem Ausland sei im Kontext der Covid-19-Krise nicht selbstverständlich, denn die Personenmobilität sei deutlich reduziert worden, hiess es in der Mitteilung. Die Gesamtzahl internationaler Ein- und Auswanderungen im Kanton sank zwar im Vergleich zum Vorjahr, die Differenz zwischen diesen entgegengesetzten Migrationsflüssen blieb aber positiv und praktisch unverändert gross.
Erstmals seit 2010 zogen aber mehr Personen aus dem Kanton Zürich in die übrige Schweiz als Personen von dort zuzogen. Auch das sogenannte natürliche Bevölkerungswachstum, die Differenz zwischen Geburten und Sterbefällen, fiel wegen einer leichten Covid-19-bedingten Übersterblichkeit tiefer aus als 2019.
Prozentual am meisten zugelegt, haben das Limmattal mit 2,3 Prozent und das Unterland mit 1,8 Prozent. Am wenigsten gewachsen ist die Bevölkerung in der Stadt Zürich, nämlich nur um 0,4 Prozent, nachdem es im Vorjahr noch 1,2 Prozent waren. Die Kantonshauptstadt zählte somit Ende Jahr 421'000 Einwohnerinnen und Einwohner.
Deutsche bürgern sich ein, Portugiesen kehren heim
Die Zahl der ausländischen Staatsangehörigen im Kanton belief sich Ende 2020 auf 421’400. Dies entspricht einem Ausländeranteil von 27,2 Prozent, 0,3 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Zwei Drittel der ausländischen Bevölkerung stammen aus einem EU- oder EFTA-Staat.
Deutschland und Italien stellen mit 88’100 und 57’000 Personen die grössten ausländischen Bevölkerungsgruppen. Danach folgen Portugal, Kosovo, Spanien, Österreich, Nordmazedonien, Türkei und Serbien.
Wie bereits im Vorjahr hat die Zahl der deutschen und der portugiesischen Staatsangehörigen im Kanton leicht abgenommen. Bei den Deutschen zeigt ein Blick hinter die Kulissen, dass sich viele einbürgern liessen und daher in der Statistik neu zu den Schweizer Staatsangehörigen zählen. Bei den Portugiesen ist hingegen ein Trend zu vermehrter Rückkehr ins Heimatland festzustellen.
Die Bevölkerung ist zu 26,2 Prozent evangelisch-reformiert und zu 24,2 Prozent römisch-katholisch. Die beiden grossen Kirchen haben weiter an Mitgliedern eingebüsst. Die evangelisch-reformierte Kirche verlor innert Jahresfrist 9700 Mitglieder, die römisch-katholische Kirche 5800 Mitglieder.
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