MordprozessBezirksgericht Meilen muss mehrtägigen Mordprozess vertagen
SDA
12.10.2020 - 11:42
Der mehrtägige Prozess gegen einen Ehemann, der seine Frau zuerst derart zugerichtet haben soll, dass sie gehbehindert blieb und dann ertränkt haben soll, wird vertagt. Der Beschuldigte sei nicht in der Lage, am Prozess teilzunehmen, teilte das Bezirksgericht Meilen am Montag mit.
Genauere Angaben über den Zustand des 50-Jährigen machte das Gericht nicht. Der Prozess, der am 13. Oktober begonnen und mehrere Tage gedauert hätte, wird nun zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt.
Der IT-Berater muss sich wegen versuchten Mordes und vollendeten Mordes vor Gericht verantworten. Auslöser für die Ermordung der Ehefrau war gemäss Staatsanwaltschaft, dass sie sich von ihm trennen und den gemeinsamen Sohn mitnehmen wollte.
In der Nacht auf den 18. Dezember 2012 soll der Mann seine Ehefrau in den Ferien auf Mallorca derart zusammengeschlagen haben, dass sie verschiedene Knochenbrüche und andere Verletzungen im Gesicht erlitt. Als die Frau kurz darauf vor dem Haus stand, fuhr er ihr mit dem Mietwagen gegen die Knie. Beide Kniescheiben und die Oberschenkel brachen.
Ausgerechnet der Ehemann wurde ihr Betreuer
Die Schwerverletzte liess er liegen. Im oberen Stock öffnete er dann ein direkt über ihr liegendes Fenster und verliess mit dem gemeinsamen Kleinkind das Haus. So habe er vortäuschen wollen, dass sie selbst gesprungen oder aus dem Fenster gestürzt sei. Erst zwei Stunden später rief er die Ambulanz – in der Hoffnung, dass die Frau bereits an Unterkühlung gestorben sei.
Doch die Frau überlebte, blieb aber schwer gehbehindert. Rund ein Jahr später wurde das Paar geschieden. Im Februar 2014 konnte die Frau die Klinik verlassen und in eine kleine Wohnung einziehen. Für ihre Betreuung suchte sie sich ausgerechnet ihren Ex-Mann aus, der ihr die Verletzungen zugefügt haben soll.
Verbrüht und ertränkt
Es dauerte nur zwei Monate, da soll er sie mit heissem Wasser an Rücken und Gesäss verbrüht haben. Anschliessend brachte er sie ins Badezimmer, wo er sie im Lavabo oder direkt in der Badewanne ertränkte. Die Leiche liess er in der Wanne. Er füllte heisses Wasser ein, damit es so aussah, als ob die Frau in die Wanne gestürzt und ertrunken sei. Der Mann streitet alle Vorwürfe ab.
Der Staatsanwalt beantragt eine Verurteilung wegen des versuchten Mordes auf Mallorca und des vollendeten Mordes in der Schweiz. Seinen Strafantrag gibt er erst in der Verhandlung bekannt.
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