Coronavirus – SchweizCorona-Pandemie führt zu Andrang bei Zürcher Schulpsychologen
kl, sda
9.2.2021 - 13:37
Wegen der Corona-Pandemie ist die Nachfrage bei den Schulpsychologischen Diensten im Kanton Zürich stark gestiegen. Die Neuanmeldungen mit Fragestellungen rund um Verhaltensauffälligkeiten schnellten seit Beginn des Schuljahres im vergangenen August in die Höhe.
Jugendliche klagen häufiger über Einsamkeit und negative Stimmungen bis hin zu depressiven Episoden, wie die Sektion Vereinigte Schulpsychologen im Kanton Zürich (VSKZ) am Dienstag mitteilte.
Bei kleineren Kindern kommt es vermehrt zu Ängsten und Verhaltensproblemen, insbesondere wenn in ihrem Umfeld die elterlichen Strukturen an Sicherheit und Verlässlichkeit verlieren, etwa wenn Armut oder Arbeitslosigkeit drohen.
Körperlich seien Kinder und Jugendliche zwar kaum von der Pandemie betroffen. Die seelischen Auswirkungen durch die Veränderungen in der Schule, Zuhause und in der Freizeit seien aber oft schwerer fassbar, heisst es in der Mitteilung. Vor allem bei bereits bestehenden psychischen Belastungen reagierten Kinder und Jugendliche auf zusätzlichen Stress.
Schule hat in Krise andere Bedeutung
Die Fachleute widmen sich daher verstärkt diesen Kindern und Jugendlichen. Schülerinnen und Schüler mit Lernstörungen müssen daher zurzeit Monate auf eine Abklärung bei den Schulpsychologischen Diensten warten.
Volksschulen sollten unbedingt offenbleiben und die Lehrpersonen geschützt werden, heisst es in der Mitteilung. Die Schule erfülle wichtige soziale Bedürfnisse bei Kindern nach Austausch, Kontakt und Verbundenheit ausserhalb der Kleinfamilie. Das sei wichtig für eine gesunde Sozialentwicklung. Weil Hobbys und Freizeitaktivitäten wegfallen, habe die Schule zurzeit eine ganz andere Bedeutung.
Die Corona-Krise zeige auch die Bedeutung psychischer Gesundheit. Es dürfe kein Tabu sein, sich bei psychischen Belastungen Hilfe zu holen, schreibt die VSKZ. Künftig sollten die psychische Gesundheit und Stressprävention an Schulen gestärkt werden.
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