Coronavirus – Schweiz Die Zürcher Kongresshaus AG leidet unter der Absageflut

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28.5.2021 - 12:15

Das Kongresshaus in Zürich soll im Sommer den Betrieb nach dreijährigem Totalumbau wieder aufnehmen: Die finanziellen Aussichten haben sich wegen der Pandemie aber weiter eingetrübt. (Archivbild 26. Februar 2021)
Das Kongresshaus in Zürich soll im Sommer den Betrieb nach dreijährigem Totalumbau wieder aufnehmen: Die finanziellen Aussichten haben sich wegen der Pandemie aber weiter eingetrübt. (Archivbild 26. Februar 2021)
Keystone

Die Kongresshaus AG könnte sich eigentlich freuen: Ihr Haus am Zürichsee steht nach dem langen Umbau vor der Wiederinbetriebnahme. Doch die Coronapandemie drückt auf die Stimmung und das Finanzergebnis.

Keystone-SDA, olgr, sda

Die Kongresshaus AG stehe gegenwärtig vor gewaltigen Herausforderungen, um finanziell über die Runden zu kommen, steht im neuen Geschäftsbericht 2020. Das sei auch für die Aktionäre schmerzhaft, heisst es in einer Mitteilung vom Freitag zur Generalversammlung, die auf dem Korrespondenzweg abgehalten wird.

Damit die Gesellschaft handlungsfähig bleibe, sei in den kommenden 18 Monaten ein Kapitalschnitt von mindestens 60 Prozent nötig. Und Dividendenzahlungen würden «in weitere Ferne» rücken.

Einnahmen lassen auf sich warten

Das Jahr 2020 blieb dabei im Rahmen der Erwartungen: Die Rechnung schloss mit einem Verlust von 1,4 Millionen Franken ab, was dem Budget entspricht. Da sich das Kongresshaus im Umbau befindet, waren wiederum kaum Erträge zu verzeichnen.

Mit der geplanten Wiederinbetriebnahme im laufenden Jahr sollte sich dies ändern. Doch die finanziellen Aussichten haben sich merklich eingetrübt. «Ab Januar 2021 hagelte es Absagen für den Frühsommer, da die Lage für die Veranstalter zu unsicher war», heisst es in der Mitteilung. Der Zeitpunkt der Betriebsaufnahme wurde von Juli auf August verschoben.

Die Umsatzerwartungen für 2021 mussten deshalb inzwischen von 10,3 auf 6,4 Millionen Franken reduziert werden. Da «massive Sparanstrengungen» in die Wege geleitet wurden, soll sich der Verlust in einem etwas geringerem Umfang von 3,0 auf 4,8 Millionen Franken erhöhen.

Über die Miete diskutiert

Ein grosser fixer Kostenblock stellt dabei die Miete für das Kongresshaus Zürich dar. Es sei deshalb das Gespräch mit dem Vermieter Kongresshaus-Stiftung gesucht worden, heisst es in der Mitteilung. Diese Diskussionen seien noch im Gang.

Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung schreiben in der Mitteilung von «einem Sturm». Sie zeigen sich aber zuversichtlich, «diese Zeit der Bedrängnis ab 2023 hinter sich zu lassen».

Das denkmalgeschützte Gebäudeensemble mit Kongresshaus und Tonhalle, das 1939 eingeweiht wurde, wird seit Mitte 2017 umfassend saniert und umgebaut.