ParlamentEsther Guyer ist nun für ein Jahr «höchste Zürcherin»
fn, sda
2.5.2022 - 09:53
Der Kanton Zürich hat eine neue «höchste Zürcherin»: Die 70-jährige Esther Guyer ist am Montag zur neuen Kantonsratspräsidentin gewählt worden. Sie erhielt 133 Stimmen. Für die ehemalige Pharma-Assistentin ist es die Krönung ihrer politischen Karriere.
Keystone-SDA, fn, sda
02.05.2022, 09:53
02.05.2022, 10:50
SDA
«Die erreichte Stimmenzahl hätte noch Potenzial nach oben», räumte Guyer in ihrer Rede ein. «Aber wer wie ich gerne austeilt, muss auch einstecken können.» Ihr Vorgänger, der Ustermer GLP-Kantonsrat Benno Scherrer, hatte vor einem Jahr noch 161 Stimmen geholt.
Bei Guyer legten aber 27 Ratsmitglieder lieber leer ein, statt die umtriebige Grüne zu befördern. Weitere 16 Ratsmitglieder wählten lieber jemand anderes aus dem Rat.
Rednerliste wird neu organisiert
Guyer kündigte, anders als die meisten ihrer Vorgängerinnen und Vorgänger, nicht an, den Ratsbetrieb effizienter gestalten zu wollen. «Ich weiss noch, wie das jeweils bei mir als Ratsmitglied ankam: nämlich gar nicht.»
Sie organisiert dafür die Rednerliste neu: Im kommenden Jahr kommen die Rednerinnen und Redner nicht mehr nach der Grösse der Partei an die Reihe, sondern nach dem Prinzip «First come, first serve», wer sich zuerst meldet, hat also zuerst das Wort.
SP und SVP ebenfalls auf dem Bock
Guyer sitzt seit bald 24 Jahren im Kantonsrat. Von 2004 bis 2020 war sie Fraktionspräsidentin der Grünen. Nach ihrem Präsidialjahr wird sie voraussichtlich politisch in den Ruhestand treten.
Guyer löst Benno Scherrer (GLP, Uster) ab, der nun wieder «normaler» Kantonsrat wird. Bei den Wahlen 2023 tritt Scherrer für einen Sitz im Regierungsrat an.
Erste Vizepräsidentin auf dem Bock wird im neuen Amtsjahr Sylvie Matter (SP, Zürich), die mit 135 Stimmen gewählt wurde. Zweiter Vizepräsident wird Jürg Sulser (SVP, Otelfingen). Er holte 112 Stimmen.
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