Hochschule ETH Zürich erweitert Führungsstruktur

SDA

6.6.2019 - 14:17

Die ETH Zürich gibt sich eine neue Führungsstruktur. Sie erhöht die Zahl der Schulleitungsbereiche von fünf auf sieben. Damit will sie den steigenden Anforderungen an Leadership und Personalentwicklung sowie Wissenstransfer und Wirtschaftsbeziehungen Rechnung zu tragen.

Heute setzt sich die Schulleitung aus dem Präsidenten (Gesamtverantwortung), der Rektorin (Lehre), dem Vizepräsidenten für Forschung und Wirtschaftsbeziehungen, dem Vizepräsidenten für Finanzen und Controlling und dem Vizepräsidenten für Personal und Ressourcen zusammen.

Die beiden neuen Vizepräsidien sollen die immer wichtiger werdenden Themengebiete «Leadership und Personalentwicklung» sowie «Wissenstransfer und Wirtschaftsbeziehungen» umfassen. Gewählt werden sie auf Vorschlag des ETH-Präsidenten vom Aufsichtsgremium über den ETH-Bereich, dem ETH-Rat.

«Personal- und Führungsfragen sind in den letzten Jahren immer wichtiger geworden. Deshalb sind wir zum Schluss gekommen, dies auch organisatorisch-strukturell abzubilden», wir ETH-Präsident Joël Mesot in der Mitteilung zitiert. Dank dieser Bündelung könne sich die ETH weiter verbessern. Zudem lege man ein zusätzliches Gewicht auf die Förderung von Frauen.

Grade wegen einer Frau geriet die ETH in letzter Zeit in die Schlagzeilen – und zwar weil die Hochschule einer Professorin kündigen will. Die Frau warf der Hochschule unter anderem gravierende Führungsmängel vor.

Anlass für die Umstrukturierungen sei dieser Fall jedoch nicht, hiess es bei der ETH auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Mesot habe den Anstoss zur Umstrukturierung der Schulleitung bereits früher gegeben.

Wichtiger Wissenstransfer

Die Zahl der ETH-Spin-offs stieg in den letzten Jahren kontinuierlich an und die Hochschule hat die Zusammenarbeit mit grossen Firmen, aber auch mit KMU, bewusst intensiviert. Damit die ETH Zürich auch künftig ihre wichtige Funktion als Innovationsmotor der Schweiz erfüllen könne, wird ein zweiter neuer Schulleitungsbereich gebildet.

Dieser wird sich den Themen Wissenstransfer und Wirtschaftsbeziehungen widmen. Der bisherige Schulleitungsbereich «Forschung und Wirtschaftsbeziehungen» wird sich auf die strategische Steuerung und Förderung der Forschung konzentrieren. Dieser Bereich sei in den letzten Jahren aufgrund der rasanten Globalisierung des Wissenschaftsbetriebs immer komplexer und aufwändiger geworden.

Aufwertung der Departemente

Im Zusammenhang mit der neuen Schulleitungsstruktur werden auch die Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortlichkeiten der Departemente erweitert und die Funktion der Departementsvorsteherinnen und -vorsteher gestärkt. Damit soll die Verbindung der Departemente zur Schulleitung intensiviert, das gemeinsame Wertesystem vertieft und die Führungskultur der ETH gezielt weiterentwickelt werden.

In den nächsten Monaten werden die Details der neuen Führungsstruktur in Zusammenarbeit mit den Departementen und den Hochschulgruppen erarbeitet und die zwei zusätzlichen Schulleitungsmitglieder gesucht. Voraussichtlich ab Frühjahr 2020 soll die Schulleitung in der neuen Zusammensetzung arbeiten. Mesot hofft, dass es gelingt «Frauen für die neuen Führungsaufgaben zu begeistern».

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