Die Entwicklung des Hochschulgebiets Zürich Zentrum (HGZZ) ist einen Schritt weiter: Die Gebietsplanung ist weitgehend abgeschlossen. Zwar laufen noch drei Rekursverfahren, dennoch können nun konkrete Bauvorhaben ins Auge gefasst werden. Sie müssen das am Dienstag vorgestellte Stadtraumkonzept berücksichtigen.
Rund um die Universität, das Universitätsspital und die ETH Zürich Zentrum sollen in den nächsten rund 30 Jahren neue Gebäude, Parks und ein Campus-Boulevard entstehen. Ein Generationenprojekt, wie die Verantwortlichen seit Jahren bei jeder Gelegenheit wiederholen.
Ende August hat die Baudirektion die drei kantonalen Gestaltungspläne "USZ Kernareal Ost", "USZ/ETH Schmelzbergareal" sowie "UZH Wässerwies" festgesetzt. Die drei weiteren Gestaltungspläne, welche die Areale "USZ Kernareal West", "USZ Kernareal Mitte" und "UZH Gloriarank" umfassen, sind noch nicht festgesetzt. Der Kanton wartet ab, bis der Entscheid des Stadtzürcher Gemeinderates über die Revision der Verkehrsbaulinien vorliegt.
Vorbehältlich der drei eingereichten Rekurse ist die Planungsphase nun abgeschlossen, wie Baudirektor Markus Kägi (SVP) am Dienstag vor den Medien sagte. Details zu den Rekursen gibt er nicht bekannt, da es sich um laufende Verfahren handelt.
Zusätzlich wurde für das HGZZ in enger Zusammenarbeit zwischen dem Universitätsspital Zürich (USZ), der Universität Zürich (UZH), der ETH Zürich sowie der Stadt und dem Kanton ein Stadtraumkonzept erarbeitet. Es zeigt auf, wie die Räume zwischen den Neubauten aufgewertet werden können, "damit ein atmosphärischer, lebendiger und gut vernetzter Stadtteil entsteht", wie Hochbauvorsteher André Odermatt (SP) sagte.
"Leiter" gliedert die Baufelder
Die Vernetzung soll durch ein feines System von Weg - und Strassenverbindungen geschehen. "Sprossen und Holmen - also eine Art Leiter - gliedern die Baufelder", sagte Odermatt. Durch erhöhte Durchlässigkeit und innere Verbindungen könne auch die Monumentalität der grossen Baukörper gebrochen werden.
Eine wichtige Rolle spielt künftig der Gloriapark - der heutige Spitalpark. Er ist derzeit mit dem Provisorium zugestellt. Er bildet künftig laut Odermatt "das Herzstück und die grüne Lunge" des Hochschulgebiets. Zudem soll ein grosser Bestand an Solitärbäumen "für gutes Klima - nicht nur im ökologischen Sinn - sorgen".
Das Stadtraumkonzept wird nun zum sogenannten Weissbuch weiterentwickelt. Darin werden Grundsätze festgehalten, die auch bei den Architekturwettbewerben für die einzelnen Bauvorhaben berücksichtigt werden.
Architekturwettbewerbe stehen an beim Universitätsspital, wie Spitalratspräsident Martin Waser ausführte. Ähnlich sieht es laut Rektor Michael Hengartner bei der Uni aus. Auf der Wässerwies soll das "Forum UZH" entstehen, wo wie im alten Rom Wissen ausgetauscht werde, sagte Hengartner.
Bereits Erfahrungen mit Bauen im Hoschulquartier hat die ETH. Hier sei es wichtig, quartierverträgliche Lösungen zu finden, sagte Ulrich Weidmann, Vizepräsident Personal und Ressourcen. Beispielsweise dürften sich Lastwagen nicht vor der Baugrube stauen.
Inforaum in der Alten Anatomie
Ab sofort gibt es mitten im Hochschulgebiet einen Informationsraum über das HGZZ. Er befindet sich an der Gloriastrasse 19 in der Alten Anatomie des USZ. Geöffnet ist er werktags von 8 bis 18 Uhr. Vorgestellt werden beispielsweise die verschiedenen Projekte und ihr aktueller Stand, die Zusammenarbeit der Institutionen sowie das Stadtraumkonzept.
Die kantonalen Gestaltungspläne, Unterlagen zum Stadtraumkonzept HGZZ sowie weitere Grundlagen sind auch auf der Internetseite www.hgzz.zh.ch verfügbar.
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