Zürich Höngger Wehr soll für Böötler sicherer werden

sda

3.11.2021 - 20:42

Beim Höngger Wehr kam es in den vergangenen Jahren immer wieder zu brenzligen Situationen. Das Stadtparlament verlangt nun noch mehr Sicherheitsmassnahmen. Auch der Einbau einer Turbine soll geprüft werden. Dann würde kein Wasser mehr übers Wehr fliessen. 
Beim Höngger Wehr kam es in den vergangenen Jahren immer wieder zu brenzligen Situationen. Das Stadtparlament verlangt nun noch mehr Sicherheitsmassnahmen. Auch der Einbau einer Turbine soll geprüft werden. Dann würde kein Wasser mehr übers Wehr fliessen. 
Keystone  (Archivbild)

Der Zürcher Stadtrat soll prüfen, ob das Höngger Wehr für Böötler noch sicherer werden kann. Das Stadtparlament hat am Mittwoch zwei Vorstösse von SP und Grünen überwiesen. Die SVP war dagegen. Dummheit könne man nicht verhindern.

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Beim Höngger Wehr geraten immer wieder Böötler in brenzlige Situationen. Verpassen sie den Ausstieg aus der Limmat, können sie mit dem Gummiboot über das Wehr stürzen. Hinter dem Wehr besteht dann akute Ertrinkungsgefahr, weil das Wasser in der Wasserwalze wegen der vielen Luftblasen keinen Auftrieb mehr bietet.

Die Stadt installierte in den vergangenen Jahren Hinweisplakate, Ketten, Ausstiegsstellen, Bojen und Rettungsleitern. Eine Mehrheit des Stadtparlamentes war jedoch der Ansicht, dass noch mehr getan werde könnte und überwies mit 71 zu 31 Stimmen ein entsprechendes Postulat der Grünen an den Stadtrat.

Wasserwalze beseitigen

Ihrer Meinung nach soll die Stadt etwa einen Holzsteg oder einen schwimmenden Ponton bauen, um den Böötlern den rechtzeitigen Ausstieg zu erleichtern. «Natürlich wäre es auch gut, wenn man die Walze beseitigen könnte», sagte Urs Riklin (Grüne).

Dies fordert ein SP-Postulat, das mit 92 zu 12 Stimmen ebenfalls überwiesen wurde. Der Stadtrat solle prüfen, ob eine Turbine eingebaut werden könne. So würde eventuell gar kein Wasser mehr über das Wehr laufen und die Stadt könne erst noch Strom produzieren.

Vor einigen Jahren war diese Turbine bei der Stadt schon einmal Thema, wurde allerdings verworfen, weil sie wohl nicht rentiert hätte. Nun wird sich der Stadtrat erneut mit dem Thema befassen.

Pinke Flamingos statt Flussreiher

Die SVP bezweifelte, ob diese nun geforderten Massnahmen viel bringen und lehnte sie deshalb ab. «Auch die besten Massnahmen schützen nicht vor Dummheit», sagte Johann Widmer. Wer sich an die Regeln halte, komme ja gar nicht in die Sperrzone. Im vergangenen Sommer seien die Böötler sogar bei Hochwasser in die Limmat. So etwas könne man mit keiner baulichen Massnahme verhindern.

Stefan Urech, ebenfalls SVP, fragte sich, weshalb sich die Grünen eigentlich für mehr Sicherheit auf der Limmat und so für noch mehr Böötli-Tourismus einsetzen würden. «Der Flussreiher wurde längst verdrängt vom pinken, aufblasbaren Flamingo.» Die Limmat sei leider längst kein Naherholungsgebiet mehr.