Der Schweizer Journalist, Buchautor und Kriminal-Experte Peter Holenstein ist in der Nacht vom 17. auf den 18. Januar im Alter von 73 Jahren in Zürich verstorben. Wie seine Familie am Dienstag mitteilte, erlag er den Folgen eines Herzinfarkts.
Holenstein wurde am 19. Dezember 1946 im zürcherischen Adliswil geboren. Nach einem Einsatz für die Presse-Agentur Dukas als Kriegsreporter in Vietnam befasste er sich primär mit Kriminalität.
Holenstein interessierten die Ursachen von Gewalt, Täter-Opfer-Beziehungen sowie Fragen zur Effizienz des Justizsystems. Seine Texte erschienen in Schweizer Publikationen wie "Das Magazin", "Die Weltwoche" oder "SonntagsZeitung". Die Wortbeiträge wurden vom Schweizer Fernsehen SRF gesendet.
Im Jahr 2001 wurde Holenstein für "Der Verdacht", erschienen im Tages-Anzeiger-Magazin, mit dem deutschen Regino-Preis für die beste Justizreportage des Jahres ausgezeichnet.
Recherchen zu Mordfällen
Holensteins Arbeit hatte Einfluss auf reale Justizfälle. So lieferte er 2004 Hinweise, dass der wegen fünffachen Mordes zu einer lebenslangen Zuchthausstrafe verurteilte Serienmörder Werner Ferrari einen dieser Morde nicht beging.
Bereits im Jahr 1979 konnte in einem Mordfall in Italien aufgrund von Holensteins Recherchen der richtige Täter überführt werden, wie seine Familie in der Mitteilung schreibt. Das führte zur Freilassung eines Schweizer, der während 24 Jahren unschuldig in einem italienischen Zuchthaus sass.
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