Der Kanton Zürich will repetitive Arbeiten wie die Datenerfassung zunehmend durch Roboter ersetzen. So sollen die Angestellten mehr Zeit für die wichtigen Aufgaben zur Verfügung haben. Jüngstes Einsatzgebiet ist das Zivilstandswesen. Dort vermählt ein Computer seit kurzem die Datenplattformen des Bundes mit jener des Kantons.
Bei einem Ja-Wort fiel bis anhin immer viel Administration an - zumindest für die Mitarbeitenden des Zivilstandswesen im Zürcher Gemeindeamt. Bei jeder Eheschliessung mussten sie die Angaben der Brautleute auf einer Bundes-Plattform aufrufen und sie in die Applikation des Kantons Zürich übertragen.
Die Namen und anderen Angaben wurden entweder abgeschrieben oder per Copy-Paste eingefüllt. 36 Sekunden dauerte dies im Durchschnitt. "Das war sehr mühsam und fehleranfällig", sagte Axel Mayer, Leiter Digitale Lösungen bei der Justizdirektion, am Dienstag bei einem Medienanlass in Winterthur.
Der Roboter, der seit kurzem im Einsatz ist, erledigt diese Datenübernahme automatisch und braucht dafür nur 4 Sekunden - und macht erst noch keine Tippfehler.
Angst davor, dereinst von einem Computer ersetzt zu werden, gibt es bei der Abteilung Zivilstandswesen offenbar nicht. Das Team habe bereits sechs weitere Ideen in Auftrag gegeben, um die Effizienz zu steigern, sagte Mayer weiter.
Der Kanton ist kein "Early Mover"
Für Regierungsrätin Jacqueline Fehr (SP) geht das Projekt in die richtige Richtung. Man suche zusammen mit Mitarbeitenden Digitalisierungs-Projekte, die ihnen im Alltag auch wirklich helfen würden, sagte sie.
Wichtig sei es, dass sich die Verwaltung bei der Entwicklung der Projekte von starren Hierarchien löse. "Es müssen nicht immer die gleichen Leute in der Arbeitsgruppe sitzen, sondern jene mit Fähigkeiten und Leidenschaft für dieses Thema."
Die Verwaltung sei bekanntlich kein "Early Mover", räumte Fehr ein. Mittlerweile hat er sich aber bewegt. Man sei bei der Digitalisierung gut unterwegs.
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