Coronavirus – SchweizKanton Zürich: Fast 200'000 Menschen mit Kurzarbeit
SDA
31.3.2020 - 15:49
Im Kanton Zürich sind mittlerweile 191'000 Menschen und 27'000 Firmen von Kurzarbeit betroffen. Kurzarbeits-Voranmeldungen gibt es aktuell schon fast zehn Mal so viele wie während der ganzen Wirtschaftkrise in den Jahren 2008 und 2009.
«Die schiere Menge an Kurzarbeits-Voranmeldungen sprengt alles, was der Kanton Zürich je gesehen hat», sagte FDP-Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh am Dienstag an einer mittels Live-Stream übertragenen Medienkonferenz.
Allein in den letzten zwei Wochen seien so viele Voranmeldungen eingereicht worden, dass die letzte Wirtschaftskrise «wie ein Klacks erscheint», sagte Walker Späh. Mittlerweile sei jeder fünfte Beschäftigte im Kanton für Kurzarbeit angemeldet.
«Bitte verzweifeln Sie nicht»
Normalerweise würden beim Amt für Wirtschaft und Arbeit AWA pro Monat Kurzarbeits-Vorameldungen von zehn Firmen eingehen, erklärte Amtschefin Andrea Engeler. Seit Ausbruch der Corona-Krise sei die Zahl explodiert. In nur zwei Wochen hätten 27'000 Unternehmen Voranmeldungen eingereicht. «Und diese Zahl wird in den nächsten Wochen steigen.»
Diese riesige Menge fordere das AWA sehr. Die Belegschaft sei deshalb mit Personal aus anderen Direktionen verstärkt worden. Aktuell arbeiteten 200 Personen zusätzlich mit. «Dennoch ist diese gigantisch grosse Zahl von Kurzarbeits-Voranmeldungen nicht in zwei Wochen zu bewältigen», betonte die Amtschefin.
Aktuell sei die Hälfte der Voranmeldungen abgearbeitet. Die verbliebenen Anträge würden mit Hochdruck bearbeitet. «Bitte verzweifeln Sie nicht. Wir geben alles, damit das Geld bald bei Ihnen eintrifft», sagte Engeler an die Adresse von jenen Unternehmen, die Kurzarbeit angemeldet haben.
Entwicklung der Arbeitslosenzahlen noch unklar
Über aktuellen Arbeitslosenzahlen konnte Engeler noch wenig sagen. Die Entwicklung bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren RAV sei schwer zu interpretieren. Zwar seien im März etwa doppelt so viele Anmeldungen eingegangen wie im Vorjahresmonat.
«Es ist aber noch nicht klar, wer von diesen Menschen tatsächlich die Stelle verloren hat», erklärte die Leiterin des Amtes für Wirtschaft und Arbeit. Viele wollten sich einfach schon vorweg informieren und beraten lassen.
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