Trotz des Trends «ambulant vor stationär» hat das Kantonsspital Winterthur im vergangenen Jahr wieder mehr Patienten im Spitalbett behandelt. Die Zahl der stationären Patienten stieg um zwei Prozent an. Dies sei bemerkenswert, schreibt das KSW im am Montag veröffentlichten Jahresbericht.
Mit 27'608 Patienten wurden 2018 so viele Menschen am KSW stationär betreut wie noch nie. Auch im ambulanten Bereich gab es mehr Fälle als im Vorjahr, wie es in der Mitteilung heisst. Wegen Tarifanpassungen resultierte dort aber ein kleiner Rückgang bei den Taxpunkten.
Dies sei vor allem auf die 2018 vom Bund verordnete Tarifsenkung im ambulanten Bereich (TarmedRevision) zurückzuführen, schreibt das KSW. Dennoch nahmen aber die mit den ambulanten Fällen verbundenen Leistungen um sieben Prozent zu, und der ambulante Ertrag betrug wie im Vorjahr rund 160 Millionen Franken.
Auch die Geschäftszahlen des Kantonsspitals Winterthur entwickelten sich 2018 positiv. Die Jahresrechnung schliesst mit einem Gewinn von 16,4 Millionen Franken und damit 6,6 Millionen Franken besser als im Vorjahr. Der Betriebsertrag liegt mit 513,3 Millionen Franken auch 1,7 Prozent höher als 2017.
Spital im Umbruch
Der tarifliche Druck werde aber – auch wegen des Trends zu mehr ambulanten Behandlungen – für alle Spitäler weiterhin hoch bleiben, schreibt das KSW. Zudem müssten auch künftig die Betriebsabläufe an die veränderten Bedürfnisse angepasst werden.
Die Gebäude des Spitals wurde per 1. Januar 2019 aus dem zentralisierten Immobilienmanagement des Kantons entlassen und im Baurecht auf das KSW übertragen. Mit der Verabschiedung der Eigentümerstrategie, welche den Gestaltungsspielraum vorgibt, sei dies ein grosser Schritt zur unternehmerischen Verselbständigung und schaffe bessere Rahmenbedingungen, heisst es in der Mitteilung weiter.
Das KSW betont aber, dass dieser Fortschritt und die guten Zahlen im Berichtsjahr «nicht verbergen können, dass die Organisation immer noch von hergebrachten Strukturen und Prozessen, insbesondere der kantonalen Verwaltung», geprägt sei. Es seien weitere Anstrengungen nötig, um zu einem modernen medizinischen Dienstleister zu werden.
Zurück zur Startseite