Bildung Kindergartenlehrpersonen erhalten künftig mehr Lohn

leph, sda

14.11.2022 - 12:10

Kindergartenlehrpersonen sollen im Kanton Zürich künftig gleich viel verdienen wie Lehrerinnen und Lehrer an der Primarschule. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an ihre Ausbildung. (Symbolbild)
Kindergartenlehrpersonen sollen im Kanton Zürich künftig gleich viel verdienen wie Lehrerinnen und Lehrer an der Primarschule. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an ihre Ausbildung. (Symbolbild)
Keystone

Zürcher Kindergartenlehrpersonen sollen künftig mehr Lohn erhalten. Gleichzeitig werden aber die Anforderungen für die Ausbildung erhöht. Der Kantonsrat hat diesen Gesetzesänderungen am Montag gegen den Widerstand von SVP und FDP in erster Lesung zugestimmt.

Keystone-SDA, leph, sda

Der Kantonsrat beschloss mit 89 Ja- zu 74 Nein-Stimmen Eintreten auf die Vorlage. Künftig soll damit nur noch jener Lehrgang angeboten werden, mit dem die Absolventinnen und Absolventen sowohl auf Kindergartenstufe als auch auf der Unterstufe in der Primarschule unterrichten können.

SVP und FDP wehrten sich gegen die Abschaffung des separaten Lehrgangs für Kindergartenlehrpersonen. Alexander Jäger (FDP, Zürich) und andere Gegner der Vorlage warnten vor einer «Verakademisierung der Ausbildung», weil hier im Gegensatz zur separaten Kindergarten-Ausbildung eine gymnasiale Maturität oder eine Fachmaturität vorausgesetzt wird.

Die Gegnerinnen und Gegner kritisierten zudem, dass die einheitliche Ausbildung vor allem dazu diene, die geplante Gleichstellung bei den Löhnen zu rechtfertigen. Die Angleichung der Löhne von Kindergartenlehrpersonen an diejenigen der Primarschullehrpersonen führt laut Marc Bourgeois (FDP, Zürich) im kommenden Jahr zu Lohnerhöhung von über 6 Prozent für Kindergartenlehrpersonen. Hinzu kommt ein Teuerungsausgleich von 3 Prozent.

«Kindergarten ist kein Kinderhütedienst»

Judith Stofer (AL, Zürich) hingegen hielt die höheren Anforderungen und die höheren Löhne für gerechtfertigt. «Der Kindergarten ist schon lange kein Kinderhütedienst mehr», sagte sie. Der Kindergarten sei der Einstieg ins Bildungssystem.

Zudem ermöglicht die kombinierte Ausbildung laut Befürworterinnen und Befürwortern einen flexibleren Einsatz der Lehrpersonen. Dies sei angesichts des Mangels an Lehrerinnen und Lehrern ein Vorteil.

Bund anerkennt nur noch kombinierte Ausbildung

Bildungsdirektorin Silvia Steiner (Mitte) wies darauf hin, dass die Vereinheitlichung der Ausbildung von Kindergartenlehrpersonen und Unterstufen-Lehrpersonen auch vom Bund verlangt werde.

Dieser wird nur noch solche Lehrgänge akkreditieren und finanziell unterstützen. Zudem wird künftig auch nur noch die kombinierte Ausbildung schweizweit anerkannt.

Die Vorlage geht nun an die Redaktionskommission, welche sie für die zweite Lesung vorbereitet. Die Schlussabstimmung wird an einer der kommenden Sitzungen stattfinden.