Frauen Letzte Zürcher Äbtissin soll mit neuem Denkmal geehrt werden

fn, sda

3.2.2021 - 18:55

Das bisherige Denkmal für die letzte Äbtissin: eine elf Tonnen schwere Blockskulptur aus Kupfer von der Plastikerin Anna Bauer. Im Bild die Einweihung im Jahr 2004.
Das bisherige Denkmal für die letzte Äbtissin: eine elf Tonnen schwere Blockskulptur aus Kupfer von der Plastikerin Anna Bauer. Im Bild die Einweihung im Jahr 2004.
Keystone

Die letzte Äbtissin von Zürich, Katharina von Zimmern, soll mit einem neuen Denkmal in der Innenstadt geehrt werden. Das Stadtparlament hat am Mittwoch ein Postulat von AL und EVP an den Stadtrat überwiesen. Moderne Kunst ist dabei nicht erwünscht.

Das Parlament hiess den Vorstoss für ein zweites Denkmal mit 96 zu 12 Stimmen gut. Das Postulat enthielt jedoch eine Textänderung.

Ursprünglich forderten AL und EVP eine «Bronzebüste auf dem Münsterhof». Nun muss das Denkmal nicht mehr zwingend aus Bronze bestehen, keine Büste auf einem Steinsockel sein und auch nicht auf dem Münsterhof stehen. Der Vorstoss fordert neu lediglich ein «figuratives Denkmal in der Innenstadt».

Auf dem Wort «figurativ» bestand das Stadtparlament jedoch ausdrücklich. Gewünscht ist also explizit keine moderne Kunst – denn die gibt es zu Ehren der letzten Äbtissin bereits.

Die EVP träumt von Jeanne d'Arc

Das bestehende Denkmal im Kreuzgang des Fraumünsters sehe aus wie ein Sarkophag oder ein Altar, kritisierte Ernst Danner (EVP) das elf Tonne schwere Werk, das seit 2004 dort steht. Die Friedenstat der Katharina von Zimmern habe aber ein figürliches Denkmal verdient. Ihm schwebt etwas vor wie die Denkmäler für Jeanne d'Arc in Frankreich: «Goldig, glänzend und im klassischen, figürlichen Stil.»

Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP) war anderer Meinung, muss sich nun aber doch mit dem Anliegen befassen. Sie lehnt insbesondere die Einschränkung «figurativ» ab. «Diese gescheite Frau braucht kein figuratives Denkmal im Stil von Alfred Escher oder Hans Waldmann.»

Abtei an die Stadt abgetreten

Zudem laufe bereits ein Projekt, mit dem geklärt werden solle, wie an Geschichte und deren Persönlichkeiten erinnert werden soll. Nun enthält dieses Projekt einen Zusatz-Auftrag des Parlaments.

Die Äbtissin Katharina von Zimmern trat während der Reformation im Jahr 1524 freiwillig die Abtei mit all ihren Reichtümern an die reformatorisch gesinnte Stadt Zürich ab. Damit konnte ein Bürgerkrieg abgewendet werden.

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