Medizin Neue Arzthonorare für Zürcher Stadtspitäler

SDA

7.12.2018 - 12:24

Die Regelung für die Arzthonorare in den Zürcher Stadtspitälern Waid und Triemli ist nicht mehr zeitgemäss. Langfristig soll ein neues Entschädigungsmodell erarbeitet werden. Für die Zwischenzeit werden Übergangsregelungen geschaffen.

Die bisherige Honorarregelung ist ein komplexes Regelwerk mit teilweise unklaren Bestimmungen. Deren Auslegung und Handhabung führten in der Vergangenheit zu Schwierigkeiten und falschen Berechnungen des Spitalabzugs, wie die Stadt am Freitag mitteilte.

Ein neues, definitives Entschädigungsmodell soll bis Ende 2019 erarbeitet und dann dem Gemeinderat vorgelegt werden. Der Stadtrat hat nun eine Übergangslösung verabschiedet, die sich an das kantonale Gesetz über die ärztlichen Zusatzhonorare anlehnt und Unklarheiten ausräumt.

Neu vorgesehen ist ein fixer Spitalabzug von 50 Prozent. Das heisst, 50 Prozent der erzielten Honorare fliessen der Betriebsrechnung der Spitäler zu und 50 Prozent den honorarberechtigten Ärztinnen und Ärzten.

Der Honoraranteil der Ärzteschaft wiederum geht zu 90 Prozent in die Honorarpools der Kliniken und Institute und wird nach einem festgelegten Schlüssel verteilt. Die restlichen 10 Prozent fliessen in einen Honorarpool des Spitals. Dieser ersetzt die bisherigen Führungsreserven.

Aufwand für weitere Untersuchungen zu gross

Die Zürcher Finanzkontrolle hatte für das Jahr 2015 die Verbuchung der Honorare am Triemli geprüft und beanstandet. Im Sommer hatte die Stadt bekannt gegeben, dass Arzthonorare zwar falsch verbucht worden seien, aber weder der Stadt noch dem Spital sei dadurch ein Schaden entstanden.

Bei der Erarbeitung der Übergangsregelung wurden nun doch einzelne Belege für einen Schaden gefunden. Die vertiefte und aufwändige Aufarbeitung der Honorarzuflüsse in einen grossen Klinikpool für die Jahre 2014 bis 2016 habe ergeben, dass sich die Berechnung des Spitalabzugs in diesem Fall minimal zu Ungunsten des Spitals ausgewirkt habe, heisst es in der Mitteilung.

Weitere Untersuchungen will die Stadt jedoch nicht durchführen: Der Aufwand dafür stehe in keinem Verhältnis zum vermuteten Schaden.

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