In Uetikon am See soll auf dem ehemaligen Areal der Chemischen Fabrik bis 2028 ein neues Quartier für bis zu 800 Einwohner entstehen – mit Wohnungen, Gewerberäumen, einem Park und einer Kantonsschule. Das sieht der am Donnerstag vorgestellte Masterplan «Chance Uetikon» vor.
Der Kanton Zürich und die Gemeinde Uetikon führen als Eigentümer die Gebietsplanung gemeinsam durch, wie der Zürcher Regierungsrat anlässlich der Präsentation des Masterplans mitteilte.
Das Gebiet am See wird wegen seiner Lage und Grösse von der Gemeinde und vom Kanton als Schlüsselareal angesehen und dessen Entwicklung als einmalige Chance.
Öffentlicher Seeuferpark
Das Areal wird in vier Bereiche gegliedert, die ineinander übergehen: Der Westen dient primär dem Wohnen. Die gemischt genutzte Mitte ist Begegnungsraum und bietet Flächen für öffentliche Nutzungen, Wohnen, Gewerbe und Dienstleistungen. Das Schulareal im Osten beheimatet die neue Kantonsschule für 1'500 Schülerinnen und Schüler und allfällige weitere Bildungsinstitute.
Am Hafen sind in den bestehenden Gebäuden Gewerbe- und Dienstleistungsnutzungen vorgesehen. Verbunden werden die vier Bereiche durch einen öffentlicher Seeuferpark, der sich über die gesamte Länge des Areals von rund 750 Metern erstreckt.
Der Masterplan ist eine gemeinsame Absichtserklärung von Regierungsrat und Gemeinderat. Er bildet die Basis für die nächsten Schritte und ist eine Leitschnur für die spätere Entwicklung. Verbindlich für Behörden und Grundeigentümer wird der Masterplan mit der Überführung in die Nutzungsplanung.
Das über 200 Jahre alte Fabrikensemble hat einen umfassenden kultur-, industrie- und architekturgeschichtlichen Wert, wie der Regierungsrat weiter schreibt. Das Areal wurde 2012 in das Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder von nationaler Bedeutung aufgenommen worden. Der Masterplan nimmt die Grundstruktur des ehemaligen Areals auf, ohne jedes Gebäude zu schützen.
Kantonsschule bereits in Betrieb
Auf Basis des Masterplans beginnen Kanton und Gemeinde nun die Gestaltungsplanung zu erarbeiten. Diese regelt die Bebauung, Nutzung sowie Erschliessung des Areals «grundeigentümerverbindlich». Es ist vorgesehen, die Gestaltungsplanung im Jahr 2021 abzuschliessen. Die Bevölkerung soll weiterhin aktiv in den Prozess einbezogen werden.
Die Kantonsschule, die erste neue des Kantons seit 40 Jahren, hat ihren Betrieb letzten Sommer bereits mit 100 Schülerinnen und Schülern in einem Provisorium gestartet. Es soll in den nächsten zehn Jahren bis zu 500 Schülerinnen und Schülern Platz bieten. Der Umzug in den Neubau auf dem Chemieareal ist im Jahr 2028 vorgesehen.
Zurück zur Startseite