Das Projekt Tagesschule 2025 in der Stadt Zürich erhält von allen Beteiligten relativ gute Noten. Dies zeigt eine vom Schulamt in Auftrag gegebene Evaluation der ersten Phase des Pilotprojekts. Der Bericht empfiehlt aber auch Verbesserungen - etwa beim Austausch zwischen den Schulen oder bei der Kommunikation mit den Eltern.
Bei Eltern, Schülern sowie den Schulteams zeige sich eine insgesamt gute Akzeptanz gegenüber der Tagesschule 2025, heisst es in einer Mitteilung der Schulamts der Stadt Zürich. Die Eltern schätzten etwa die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die Lehrpersonen den intensiveren Austausch mit den Betreuungspersonen.
Und auch die Kinder zeigten sich gemäss dem am Dienstag veröffentlichten Bericht mehrheitlich zufrieden. Sie schätzen besonders die Vielzahl an Freizeitangeboten über Mittag. Ein umstrittenes Thema ist an einzelnen Schulen aber das Essen. "Es schmeckt nicht allen gleichermassen", heisst es etwa.
Als Folge der Evaluation werden denn auch Empfehlungen abgegeben. So soll etwa der Austausch unter den beteiligten Schulen intensiviert werden. Der Bericht empfiehlt auch, bei der Kommunikation mit den Eltern weiterhin sorgfältig vorzugehen. Verbesserungen seien zudem bei der Zusammenarbeit zwischen Unterricht und Betreuung möglich.
Wenig Rückzugsmöglichkeiten
Die fünf Kernelemente (abgestufte Gebundenheit, einheitliche Zeitpläne, gestaffelte warme Mahlzeiten, Nutzung des pädagogischen Freiraums der Schulen sowie Zusammenarbeit mit Drittanbietern von Freizeitangeboten) hätten sich grundsätzlich bewährt. Sie sollen deshalb auch für die zweite Pilotphase beibehalten werden.
Eher negativ bewertet wurde in der Evaluation, dass der Austausch unter den Lehrpersonen über Mittag durch die Verkürzung weniger gut möglich ist. Auch kann es für Lehrpersonen schwierig sein, sich im Tagesschulbetrieb abzugrenzen und die notwendige Erholungszeit zu gönnen, wie der Bericht zeigt.
Die Ergebnisse zeigen auf, dass Angebote im Aussenbereich besonders wichtig und bei den Schülerinnen und Schülern sehr beliebt sind. Bei den Jugendlichen der Mittelstufe und der Sekundarstufe sind offene Räume ohne Erwachsene besonders gefragt. Ganz allgemein fehlt es gemäss Bericht aber eher an Rückzugsmöglichkeiten für die Kinder.
Grosse Herausforderung Raum
Die Raumressourcen seien ohnehin eine grosse Herausforderung. Die Räumlichkeiten sind stärker belegt und es gibt fast an allen Schulen Schwierigkeiten mit der Schalldämmung. Der Lärm beim Mittagessen ist denn auch ein viel genanntes Problem, wie es weiter heisst.
Durchgeführt wurde die Evaluation vom Kompetenzzentrum Interface. Die Autorinnen führten während zwei Jahren Gespräche mit Beteiligten der Pilotschulen sowie Verantwortlichen in Verwaltung und Behörden und werteten diese aus. Die Ergebnisse sollen nun in die weiteren Phasen des Projekts einfliessen.
In der Tagesschule 2025 bleiben die Schülerinnen und Schüler ab dem zweiten Kindergartenjahr an den Tagen über Mittag in der Schule, an denen Nachmittagsunterricht ist. Es gibt eine warme Mahlzeit, für welche die Eltern 6 Franken bezahlen. Derzeit wird das Projekt an sechs Pilotschulen in der Stadt Zürich erprobt.
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