Gesundheit Privates Konsortium will die Kantonsapotheke Zürich kaufen

olgr, sda

27.9.2022 - 15:24

Die Kantonsapotheke Zürich in Schlieren soll verselbstständigt werden.
Die Kantonsapotheke Zürich in Schlieren soll verselbstständigt werden.
Keystone

Ein «finanzkräftiges Konsortium aus erfahrenen Unternehmerinnen und Unternehmern aus dem Pharmaziebereich» will die Kantonsapotheke Zürich kaufen: Dies käme den Steuerzahler günstiger zu stehen als der geplante Verkauf an das Universitätsspital, hält das Konsortium in einer Mitteilung vom Dienstag fest.

27.9.2022 - 15:24

Der Kantonsrat stimmte am Montag in erster Lesung der Verselbständigung der Kantonsapotheke Zürich (Kaz) und dem Verkauf an das Universitätsspital zu. Damit müsste in Zukunft das Universitätsspital – und damit als dessen Eigentümer der Kanton – für die Verluste der Kaz aufkommen, heisst es in einer Medienmitteilung des Konsortiums vom Dienstag.

Gleichzeitig würden der Kaz mit der Verselbständigung mehr Rechte eingeräumt. Sie könnte damit Apotheken, Pharmagrossisten sowie kleinere pharmazeutische Hersteller zukünftig konkurrieren, kritisiert das Konsortium und schreibt von einem «vom Staat subventionierter Mitbewerber in der Pharmabranche».

Der Kantonsrat soll nun nicht in zweiter Lesung über die Verselbständigung der Kantonsapotheke entscheiden, er soll eine privatrechtliche Übernahme der Kaz durch das Konsortium oder andere Dritte prüfen, fordert das Konsortium, dem unter anderem Lorenz Schmid, Präsident des kantonalen Apothekerverbands Zürich und früherer Mitte-Kantonsrat, und John Fröhlich von der Klus-Apotheke-AG angehören.

Das Konsortium zeigt sich überzeugt davon, «dass die Kaz als Spitalapotheke, als Industrie- und Spitalaustrittsapotheke grosse Opportunities bietet, die von der Privatwirtschaft deutlich besser genutzt werden können als vom Staat».

Es will gemäss seiner Mitteilung dem Kanton Zürich einen besseren Preis anbieten, als dies das Universitätsspital Zürich tut. «Damit will das Konsortium Lösungen zur Kostenvermeidung und zur Entlastung von Steuerzahlenden aufzeigen», heisst es in der Mitteilung.

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